Triumph-Adler 121 PD (CP41)

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Triumph 121 PD (CP41)

Der Triumph-Adler 121 PD (CP41) ist ein zwölfstelliger druckender Tischrechner mit Digitron-Display. Erschienen ist das Modell vermutlich Ende 1976 oder Anfang 1977.

Dieses eher unscheinbare Modell ist das erste der sehr erfolgreichen Reihe Triumph-Adler 121 PD, die in eBay-Angeboten oft als Deutschlands meistverkaufte Tischrechnerreihe bezeichnet wird. Bis heute sind neun mir bekannte Modelle dieser Reihe erschienen, von denen die ersten sechs „121 PD“ heißen, weswegen zur Unterscheidung die auf dem Typenschild angegebene Typnummer notwendig ist. Zusätzlich gibt es mindestens vier 120 PD, die statt des Speichers eine GT-Funktion haben, sonst aber dem entsprechenden 121-PD-Modell gleichen.

Einen klaren Vorgänger des 121 PD kann man nicht ausmachen, weil er der erste seiner Klasse war. Zu den ersten druckenden und anzeigenden Modelle von Triumph-Adler gehören außerdem der 1210 PD und der etwas größere 1217 PD. Während letzterer zu den „großen“ Rechnern gehört, ist der 1210 PD kaum besser ausgestattet als der 121 PD. Von der Modellbezeichnung her sind die nicht anzeigenden Modelle der Reihe 120 P bzw. 121 P die Vorfahren des 121 PD. Demnach ist der Urahn des 121 PD der 1975 erschienene 120 P (CP4), der erste der „kleinen“ druckenden Tischrechner, die unterhalb der „großen“ Modelle 1204 P, 1205 P etc. angesiedelt waren.

Aus Anwendersicht unterscheidet sich der 121 PD (CP41) von seinem Nachfolger 121 PD (CP42(4)) in zwei wichtigen Punkten: Erstens basiert er noch auf einem Epson Model 310, das keine Tausendergruppen bilden kann, und zweitens sind die Plus- und Minustasten deutlich kleiner als später üblich. Beides gilt auch für die erwähnten größeren Modelle 1210 PD und 1217 PD.

Funktionsumfang

Der 121 PD ist für seine Zeit gut ausgestattet. Neben den Grundfunktionen und einem Speicher mit vier Tasten gibt es einen Postenzähler und einen automatischen Speicher: Ist die [A]-Taste eingerastet, werden Ergebnisse im Speicher aufsummiert, was einem Grand-Total-Speicher entspricht.

Es gibt nur einen Schiebeschalter für die Festkommapositionen, den Fließkomma- und den Addiermaschinenmodus. Andere Funktionen, die bei späteren Modellen über Schiebeschalter realisiert sind, lassen sich über einrastende Tasten zuschalten, von denen es drei Stück gibt: [n] (Postenzähler), [NP] (nicht drucken) und [A] (Speicherautomatik).

Nicht einrastend ist seltsamerweise die [K]-Taste, und das erfordert eine Erklärung: Gespeichert wird eine Konstante, indem man sie eintippt und anschließend die [K]-Taste betätigt, also z.B. 1.19 [K]. Dies wird im Display mit einem K dargestellt und als 1.19 K ausgedruckt. Jetzt kann man mit z.B. 123 [×], 99 [×], 1.99 [×] die entsprechenden Multiplikationen rechnen (entsprechend natürlich auch Divisionen). Gelöscht wird die Konstante, indem die [K]-Taste erneut gedrückt wird, was im Druck mit CK bestätigt wird.

Innenleben

Das Gehäuse ist mit nur zwei Schrauben verschlossen; die Vorderseite wird von Kunststoffhaken zusammengehalten. Bevor man den Oberteil abnimmt, muss man die Kappe des Schiebeschalters abziehen.

Die technischen Komponenten – Trafo, Druckwerk und die Baugruppe mit Hauptplatine, Tastatur und Anzeige – sind über Stecker verbunden, so dass sich der Rechner sauber zerlegen und fotografieren lässt. Ungewöhnlich ist die Netzteilplatine, die kopfüber an der geneigt eingebauten Hauptplatine befestigt ist. Beide Platinen haben die gleiche Nummer 5201001018, und man kann davon ausgehen, dass sie gemeinsam geätzt und bestückt wurden und erst für die Endmontage getrennt wurden. Das Haupt-IC ist ein General/Hitachi HD38531A, und das Druckwerk wird über zwei Rohm BA612 und ein BA614 angesteuert.

Obwohl das Haupt-IC in meinem Exemplar von 1977 stammt und dieses Jahr auch für dieses Modell „passt“, haben einige Komponenten Datumsstempel von 1979 – die drei Rohm-ICs sowie ein Spannungsregler. Da 1979 bereits der Nach-Nachfolger auf dem Markt war, kann ich mir nicht vorstellen, dass mein Exemplar erst in diesem Jahr die Fabrik verlassen hat, so dass vermutlich eine nachträgliche Reparatur der Grund für die neueren Bausteine ist. Nachgelötet sieht die Platine allerdings nicht aus.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 4144, Seriennummer 71016977, Baujahr 1977, Zustand: funktionsfähig

Externe Links