Brunsviga 13 R

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Brunsviga 13 R

Die Brunsviga 13 R ist eine mechanische Vierspeziesmaschine mit einer Kapazität von 10 Stellen im Eingabewerk, 8 im Zählwerk und 13 im Resultatwerk. Das Rechenwerk basiert auf Sprossenrädern. Dieses Modell wurde nur relativ kurz zwischen etwa 1950 und 1952 hergestellt.

Die 13 R ist die Nachfolgerin der Vorkriegsmodelle 13 ZG und 13 ZK. Äußerlich unterscheidet sie sich vor allem durch den dunkelolivgrünen, militärisch wirkenden Strukturlack. Dieser Übergang von den fast immer schwarzen Rechenmaschinen der Vorkriegszeit über Grüntöne und zunehmend hellere Farben bis hin zu Weiß oder hellen Grau- und Beige-Tönen ist auch bei anderen Herstellern zu beobachten, z.B. Facit, Olympia, Schubert und Walther.

Abgesehen von der Farbe hat sich bei etwa gleichen Proportionen und Abmessungen auch die Bauart des Gehäuses leicht verändert: Bei den älteren Modellen waren die Seitenwände flache Bauteile, über die die Bleche der Vorder- und Rückseite etwas übergestanden sind. Die Seitenbleche bei der 13 R haben dagegen umgebördelte Kanten und stehen ihrerseits etwas über, was das Gehäuse abgerundet und etwas eleganter aussehen lässt.

Technische Neuerungen

Technisch wurde die 13 R in zwei entscheidenden Punkten verbessert: Erstens gibt es jetzt eine Rückübertragung vom Resultat- ins Einstellwerk, woraus sich auch das R in der Modellbezeichnung ergibt. Diese Funktion war schon bei den älteren und etwas größeren Nova-Modellen sowie den Modellen 15 und 20 vorhanden, wurde aber bei den 13er-Modellen erst einmal weggelassen. Die Rückübertragung ist bei der 13 R eleganter gelöst als bei den Nova-Modellen, denn sie ist jetzt mit dem Löschhebel für das Einstellwerk verbunden. Bei den Nova-Maschinen musste man zuerst das Einstellwerk löschen und dann mit einem separaten Hebel die Rückübertragung einleiten. Bei der 13 R genügt es, den Löschhebel über einen vorderen Druckpunkt hinaus zu ziehen, bis sich der Schlitten leicht verschiebt. Das Löschen des Resultatwerks löst dann die eigentliche Rückübertragung aus.

Die zweite Neuerung der 13 R ist die Einhandbedienung: Der Schlitten kann mit einem direkt unterhalb der Kurbel angebrachten Hebel, also mit der Kurbelhand, in beide Richtungen verschoben werden. So kann man multiplizieren und dividieren, während man mit der linken Hand einen Telefonhörer oder eine Kaffeetasse hält.

Die Buchstaben G, K und Z sind in der Modellbezeichnung entfallen. Das Z steht für den Zehnerübertrag im Zählwerk, der inzwischen wohl als selbstverständlich angesehen wurde. G steht für Gesamtlöschung, also die gemeinsame Löschung aller drei Werke – dafür sind der lange Hebel und die etwas gefährlich aussehende Mechanik an der rechten vorderen Ecke der Maschine zuständig. K steht für Kombinationslöschung, die optionale gemeinsame Löschung von Einstell- und Zählwerk. Dies ist eine sehr praktische Funktion, die man z.B. nach dem Übertragen eines Dividenden ins Resultatwerk einsetzen kann. Die Gesamtlöschung verbietet sich in diesem Fall, denn das Resultatwerk muss ja unverändert bleiben.

Seltsamerweise gibt es die 13 R sowohl mit als auch ohne Kombinationslöschung. Von außen ist diese Funktion an einem kleinen Hebel rechts neben den Einstellschieber erkennbar – mein Exemplar hat diese Funktion nicht. Aus den wenigen mir vorliegenden Seriennummern und Bildern kann man schlecht herauslesen, ob beide Varianten nacheinander oder zumindest vorübergehend auch parallel gebaut worden sind. Letzteres war bei der 13 ZG und 13 ZK der Fall.

Die Version mit Kombinationslöschung entspricht technisch dem in großen Stückzahlen gebauten Nachfolgemodell 13 RK. Nur die Befestigung des linken Löschhebels sowie die Form der Kurbel und des seitlichen Schlittenverschiebungshebels unterscheiden sich zwischen meiner 13 R und meiner 13 RK, aber es ist nicht sicher, ob diese Unterschiede genau mit dem Wechsel der Modellbezeichnung zusammenfallen. Tatsache ist jedoch, dass es auch die erste, grüne 13 RK schon mit der neuen Kurbel gegeben hat.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 4845, Seriennummer 238056, ohne Kombinationslöschung, Baujahr 1950, Zustand: funktionsfähig

Externe Links