MBO 1210M

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Der MBO 1210M ist ein 12stelliger anzeigender Tischrechner aus dem Jahr 1973; es ist der älteste mir vorliegende MBO-Rechner.

Das Gehäuse des MBO 1210M fällt etwas aus dem Rahmen des Gewöhnlichen. Die Unterschale besteht aus weißem Kunststoff, ist jedoch außen schwarz lackiert und an allen vier Seiten mit einer Holzimitation versehen worden. Die Oberschale dagegen besteht aus schwarzem Kunststoff. Die Tasten sind weiß mit einer farbigen Oberseite.

Die Anzeige besteht aus 12 Elfin-Röhren. Links und rechts dieser Röhren befinden sich je zwei Lämpchen, die negative Zahlen, einen Überlauf und die Speichernutzung anzeigen. Es gibt zwei Speicheranzeigen (ML und M0), wobei M0 keine erkennbare Funktion zu haben scheint.

Der Rechner hat drei Platinen. Die Hauptplatine ist flach am Gehäuseboden angeschraubt. An deren hinterem Ende steht senkrecht eine schmale Netzteilplatine mit Gleichrichterdioden, Elkos und zwei Glassicherungen. Hinter bzw. über dieser Platine ist die Displayplatine angeordnet, und zwar so, daß sie mitsamt den Anzeigeröhren um etwas mehr als 45° nach hinten geneigt ist.

Die beiden Haupt-ICs stammen von Electronic Arrays und sind vom Typ EA 7022 (28-polig) und EA 7023 (40-polig). Soweit man es aus dem Verlauf der Leiterbahnen schließen kann, sorgt letzteres unter anderem für die Ansteuerung der Anzeigeröhren.

Die Tastatur ist über einen breiten Platinenstecker vorne an die Hauptplatine angeschlossen. Der Netztrafo sitzt relativ einsam im hinteren Gehäuseteil. Das Netzkabel ist an einer ungewöhnlichen Buchse angeschlossen, die von der für zweipolige Kabel üblichen Form abweicht. Die Buchse hat einen (nicht genutzten) Schalter, der dazu dienen könnte, eine Batterie bei abgezogenem Kabel zuzuschalten.

Der Rechner verfügt über einen Speicher mit Summenfunktion: Wenn die AM-Taste eingerastet ist, werden Ergebnisse von Multiplikationen und Divisionen automatisch im Speicher aufsummiert, was das Berechnen von Formeln wie a*b + c*d + e*f ermöglicht. Diese Funktion oder zumindest die AM-Taste ist bei meinem Exemplar allerdings defekt; ich konnte es nur an dem technisch identischen Superlectron 1200 ausprobieren.

Ähnliche Rechner

Gebaut wurde der MBO 1210M nicht von Superlectron selbst, sondern von Teco, wie man aus Prägungen auf der Gehäusennenseite schließen kann. Technisch fast identisch und lediglich mit einer anderen Tastatur, einem anderen Gehäuse und einer normalen Netzkabelbuchse versehen, ist der bereits erwähnte Superlectron 1200. Ein entsprechendes von Teco selbst angebotenes Modell ist mir nicht bekannt.

Der Rockwell Anita 1216 basiert auf den gleichen Rechen-ICs (obwohl Rockwell damals einer der führenden Chiphersteller war), ist jedoch ansonsten völlig anders aufgebaut.

Eigenes Exemplar

  • Inv.Nr. 2283, Seriennummer 33200118, Baujahr 1973, Zustand: bis auf AM-Taste funktionsfähig , Tastenränder leicht vergilbt