Olympia CD 402

Aus Rechnerwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Datei:OlympiaCD402.jpg
Olympia CD 402

Der Olympia CD 402 (auch 84.220, 84.901 bzw. CD 12/1) ist ein 12stelliger anzeigender Tischrechner, der ab 1974 angeboten wurde.

Mit seinen Vorgängern CD 400, CD 401 und CD 401A hat dieser Rechner optisch wenig gemeinsam. Der nicht mehr in Japan (von Matsushita), sondern in Deutschland oder später in Jugoslawien gebaute CD 402 ist in einem erstaunlich modern wirkenden Gehäuse untergebracht, das damals sogar einen Design-Preis errungen hat. Weitere Rechner im gleichen Gehäuse sind der CD 502 (der 14stellige „Bruder“ des CD 402) sowie die beiden wissenschaftlichen Tischrechner CD 602 und CD 603.

Leider hat der Designer keine Schrauben vorgesehen, so daß das schöne Gehäuse beim Auf- und Zumachen reichlich fummelig ist – was aber nicht nur an den Schnappverschlüssen liegt, sondern auch an anderen konstruktiven Eigenheiten wie dem an der Gehäuseoberschale befestigten Ein-/Ausschalter.

Wie schon der CD 401A verwendet der CD 402 ein einteiliges Digitron-Display, und zwar den gleichen Typ (Futaba 13-MR-01). Interessanterweise wird es über eine Reihe von Transistoren angesteuert, während es im CD 401A bereits ICs waren. Dafür kommt der CD 402 mit einem einzigen IC aus, einem Rockwell A4350PB.

Die Tastatur entspricht mechanisch der der druckenden Rechner, wie etwa der Serie CP 140 bis CP 181. Die Tasten bewegen sich nicht wie üblich linear nach unten, sondern sie kippen um eine Achse, die im Bereich der darüberliegenden Tastenreihe verläuft. Dieses System hat Olympia bis zum Ende bei allen in Deutschland entwickelten Tischrechnern beibehalten.

Funktional hat sich einiges geändert. Der Speicher jetzt über sechs (!) Tasten bedient, es gibt eine Vorzeichenwechseltaste, und endlich ist auch ein Fließkommamodus verfügbar. Hinzugekommen ist auch ein Addiermaschinenmodus (AM), bei dem Zahlen grundsätzlich mit zwei Nachkommastellen interpretiert werden, was etwa das Eintippen von Preisen deutlich erleichtert.

Das Rundungsverhalten läßt sich allerdings nicht mehr ändern; der Rechner rundet immer im 5/4-Modus, also kaufmännisch korrekt. Die [K]-Taste ist ebenfalls entfallen – ich muß noch ausprobieren, ob der Rechner automatisch mit konstanten Faktoren und Divisoren arbeitet oder ob dieses Feature entfallen ist.

Es gibt zwei Varianten des CD 402 mit den internen Modellnummern 84.220 und 84.901. Sie unterscheiden sich im Layout der Platine und im Typ des Displays (der 84.901 hat statt des 13-MR-01 ein 13-MT-24). Und während der 84.220 in Deutschland hergestellt wurde, kommt der 84.901 aus dem ehemaligen Jugoslawien; das Herstellungsland ist aber nicht auf dem Typenschild angegeben. Mein Exemplar ist ein solcher 84.901.

Der CD 402 blieb, verglichen mit seinen Vorgängern, recht lange im Angebot; noch 1978 war er im Büromaschinenlexikon aufgeführt. Ein Nachfolger erscheint dort komischerweise erst 1981, und zwar der CD 430 (nicht 403!), der letzte mir bekannte anzeigende Tischrechner von Olympia mit VF-Display.

Eigenes Exemplar

  • Inv.Nr. 2082, Typ 84.901, Seriennummer 098994, Baujahr 1974, Zustand: funktionsfähig

Externe Links