Sharp CS-641A

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Der CS-641A ist ein druckender Tischrechner von Sharp. Das spätestens 1970 erschienene Gerät verfügt über ein 18stelliges Druckwerk einer in der Funktionsweise noch nicht genauer analysierten Bauart (Epson EP-120) und kann Zahlen bis zu 14 Stellen verarbeiten. Ein Display ist nicht vorhanden; es gibt nur zwei Lämpchen, die den Betriebszustand anzeigen.

Aus heutiger Sicht ist der Rechner erstaunlich groß (35 x 43 x 11 cm) und schwer (ca. 8,5 kg), womit er schon in den Bereich mechanischer Rechenmaschinen vordringt. Verglichen mit modernen Rechnern liegt dies vor allem an der noch schwach integrierten Elektronik, dem entsprechend dimensionierten Transformator, dem schweren Druckwerk und der soliden Tastatur in einem Metallrahmen. Nicht zuletzt sind alle Komponenten auf einem einem Metallrahmen befestigt und nicht wie bei moderneren Rechnern direkt auf der Unterschale des Kunststoffgehäuses.

Der Rechner besitzt insgesamt fünf Platinen. Vier davon sind in der rechten hinteren Gehäuseecke waagerecht übereinander angeordnet; sie sind ähnlich wie PC-Erweiterungskarten in Steckplätzen untergebracht und können herausgezogen werden - die unterste allerdings nur, wenn man die Unterschale des Rechnergehäuses entfernt. Die fünfte Platine, die Spannungsregelung, steht senkrecht zwischen diesem Platinenstapel und dem Druckwerk. Auf ihr befinden sich nur drei große und ein kleiner Elko, eine Diode und zwei Glasröhrchensicherungen.

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Mein Exemplar habe ich im Oktober 2008 erstanden (genaugenommen im September, aber die Deutsche Post hat sich mal wieder ein bißchen angestellt). Es wurde in einem soliden und ziemlich genau passenden Holzkoffer geliefert und anscheinend auch schon länger darin aufbewahrt. Leider war das Gehäuse trotzdem an drei der fünf Schraubenbefestigungen zumindest angebrochen - die drei soliden Metall-Laschen auf der Hinterseite waren herausgebrochen. Die Bruchstellen sahen zumindest teilweise schon etwas älter aus, müssen also nicht beim Versand entstanden sein.

Das Gerät scheint währen seiner Lagerung relativ feuchten Bedingungen ausgesetzt gewesen zu sein, denn besonders auf der Rückseite gibt es Korrosionsspuren, wie ich sie nur selten an Rechnern erlebt habe. Empfindliche Teile wie die Tastatur oder das Druckwerk betrifft dies zum Glück nicht, und auch sonst macht das Innenleben einen gut erhaltenen Eindruck.

Die Tastatur war nach Angaben des Verkäufers nur sehr engeschränkt funktionsfähig. Mit Kontaktspray hat er versucht, dies zu ändern, was teilweise auch erfolgreich war (und dazu geführt hat, daß das Gerät ziemlich ölverschmiert bei mir angekommen ist). Die Tastatur war aber immer noch alles andere als brauchbar, und die rote [=]-Taste ist nach dem Drücken nicht mehr in ihre Ausgangsalage zurückgekehrt. Ich werde sie wohl so weit wie möglich zerlegen müssen, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Schon vor dem ersten Einschalten habe ich den Primäranschluß des Trafos von 220 auf 240 V umgelötet, was bei der inzwischen gültigen Netzspannung von 230 V etwas sicherer für die alte Elektronik ist. Einen Spannungswahlschalter, wie ihn viele ältere Olympia-Rechner besitzen, hat der Rechner leider nicht.

Eigenes Exemplar

  • Werknummer 01004012, Baujahr 1970
  • Zustand: Einige kleinere Risse im Gehäuse, Korrosionsspuren an Metallteilen, transparente Druckerabdeckung fehlt