Sharp EL-9400

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Sharp EL-9400

Der Sharp EL-9400 („Equation Editor“) ist ein wissenschaftlicher Taschenrechner bzw. Grafikrechner. Mein Exemplar ist von 1997.

Es würde zu weit führen, den Funktionsumfang dieses Rechners hier zu erklären: Das Handbuch im DIN-A5-Format hat einen Umfang von etwa 230 Seiten (einsprachig, und nicht wie heute üblich in 50 verschiedenen Sprachen!). Abgesehen davon habe ich mich mit dem Rechner nicht viel beschäftigt – als jemand, der fast 40 Jahre lang einen PC-1401 benutzt hat, ist mir das Ding etwa zu modern!

Der Bildschirm hat eine Größe von 7 Zeilen zu je 16 Zeichen. Er kann jedoch auch spezielle Zeichen darstellen, die über mehr als eine Zeile oder Spalte reichen, z.B. das Wurzelzeichen, das Integral-Symbol oder lange Bruchstriche. So können auch komplexere Formeln „korrekt“ dargestellt werden. Natürlich können, wie bei jedem Grafikrechner, auch Graphen gezeichnet werden.

Der EL-9400 ist auch programmierbar, allerdings nicht in BASIC. Die Befehle sehen trotzdem ein wenig nach BASIC aus – z.B. gibt es die bekannten Befehle PRINT, INPUT und GOSUB – allerdings werden sie über eine Art Menü ausgewählt. Da es keine richtige alphanumerische Tastatur gibt, sondern nur eine Drittbelegung anderer Tasten im unangenehmen ABCDE-Layout, wäre klassisches Programmieren wohl auch etwas zu umständlich.

Der Speicher (das RAM) hat eine Größe von 32 KB. Seine Energie bezieht der Rechner aus vier AAA-Batterien. Außerdem dient eine CR2032-Lithiumbatterie als Speicherschutzbatterie. Es gibt auch eine kleine Buchse für ein externes Netzteil. Anders als bei Sharp üblich, ist dessen Typ nicht auf dem Gehäuseboden vermerkt, und auch im Handbuch wird nichts erwähnt.

Innenleben

Weil bei meinem anscheinend fast unbenutzten Exemplar die AAA-Batterien angefangen hatten auszulaufen, musste ich den Rechner öffnen. Auf den ersten Blick war es einfach, denn von unten sind sechs kleine Schräubchen erkennbar. Zusätzlich gibt es im Batteriefach noch zwei weitere Schrauben, eine davon unter einer der Kontaktfedern versteckt. Doch nach dem Lösen dieser acht Schrauben tat sich erst einmal nichts, denn das Gehäuse wird zusätzlich noch von sechs Kunststoffhaken zusammengehalten. Wegen des neuwertigen Äußeren meines Rechners hat sich die Verwendung von Schraubenziehern oder Messern als Hilfsmittel verboten, aber nach einer Weile habe ich gemerkt, dass man das Gehäuse ausgehend von der Stirnseite auseinander ziehen kann, so dass als Werkzeug die Finger und Fingernägel ausreichen.

Über der Platine befindet sich eine Abschirmplatte, die ich für die Bilder entfernt habe. Sie ist mit einer kleinen Schraube an der Platine befestigt.

Zum Glück hat sich der Auslaufschaden in Grenzen gehalten und noch nicht auf die Platine ausgebreitet, so dass eine Reinigung sowie das Blankschleifen der Batteriekontakte das Problem behoben haben.

Abschließend noch ein kleiner Fallstrick bei der Stromversorgung, der mich ein paar Nerven gekostet hat: Der Rechner funktioniert nur, wenn der Batteriefachdeckel geschlossen ist! Der entsprechende Schalter ist links neben dem IC LH5S4AT2 zu sehen. Hat das Batteriefach also Kontaktprobleme, die man bei geöffnetem Deckel beheben will, muss man diesen Knopf von Hand drücken! Der Grund dafür ist, dass der Rechner nach einem Batteriewechsel einen Reset machen soll.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 3980, Seriennummer 7G094840, Baujahr 1997, Zustand: funktionsfähig, fast wie neu, mit OVP und Handbuch