Brunsviga 13 RK

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Brunsviga 13 RK

Der Brunsviga 13 RK ist eine mechanische Vierspeziesmaschine mit einer Kapazität von 10 Stellen im Eingabewerk, 8 im Zählwerk und 13 im Resultatwerk. Das Rechenwerk basiert auf Sprossenrädern. Die 13 RK wurde von 1949 bis 1964 hergestellt, wobei man auch abweichende Angaben findet.

Die 13 RK ist die Nachfolgerin der 13 ZK. Der wesentliche Unterschied besteht in der Ergänzung eines Rückübertragungsmechanismus (dafür steht der Buchstabe R). Das K steht für die Kombinationslöschung, das Löschen von Resultat- und Zählwerk oder wahlweise von Resultat-, Zähl- und Eingabewerk mit einem Hebel. Das Z der 13 ZK steht für den Zehnerübertrag im Zählwerk; dieser ist trotz des entfallenen Buchstabens auch bei der 13 RK vorhanden.

Die 13 RK war das erfolgreichste Brunsviga-Modell und eine der meistverkauften Vierspeziesmaschinen in Deutschland. Das zeigt sich noch heute in der Häufigkeit ihres Auftauchens auf Online-Verkaufsplattformen. Sie wurde ab 1964 von der völlig neu konstruierten (Olympia) Brunsviga 13 RM abgelöst. Im Büromaschinenlexikon 1964/65 sind beide Modelle aufgeführt, wobei die 13 RK etwa 200 DM teurer ist als ihre Nachfolgerin. Sie ist aber auch die bessere Maschine: Zum einen hat die 13 RM keinen Kombinationslöschhebel mehr, zu anderen wirkt sie zumindest im direkten Vergleich meiner Exemplare etwas hakeliger und insgesamt weniger wertig, obwohl mein Exemplar in einem deutlich besseren und sicher weniger genutzten Zustand ist als meine 13 RK.

1959 sind die Brunsviga-Werke von der Olympia AG übernommen worden, aber einige Modelle, darunter die 13 RK, wurden weiter produziert (Olympia hatte bis dahin keine Vierspeziesmaschinen im Angebot). Die von Olympia gebauten 13 RK gibt es in mindestens zwei Varianten, nämlich mit Brunsviga-Schriftzug auf der Vorderseite (ohne Logo) und mit einem Olympia-Logo, das die gleiche äußere Form hat wie das Brunsviga-Logo. Letzteres erstaunt ein wenig, denn auch die 13 RM trägt noch (oder wieder?) einen Brunsviga-Schriftzug. Es ist allerdings unklar, ob diese Variante überhaupt in Deutschland verkauft worden ist.

Aus der Seriennummer meines Exemplars und der Liste auf der unten verlinkten Seite der Uni Bonn ergibt sich das Baujahr 1956 oder 1957.

Eine vereinfachte Version der 13 RK ohne Eingabekontrollwerk und Kombinationslöschhebel ist die 13 BR. Die Brunsviga 18 RK ist eine Variante der 13 RK mit einem breiteren Wagen mit 18 Stellen im Resultatwerk.

Technik

Die Technik der 13 RK basiert auf den Nova-Modellen I bis IV aus den 1920er-Jahren, die auch schon über eine Rückübertragung verfügt haben. Die Maschine wurde aber deutlich verkleinert und das Gewicht von ca. 12 kg auf etwas mehr als 8 kg reduziert. Typisch für diese Maschinen ist die Anordnung des Umdrehungszählwerks oberhalb des Eingabekontrollwerks anstelle wie bei den meisten anderen Sprossenradmaschinen im Wagen neben dem Resultatwerk. Die Position des Wagens wird über einen Hebelmechanismus auf einen roten Schieber vor der der Anzeige des Zählwerks übertragen.

Hat man sich bereits mit Maschinen im klassischen Odhner-Designs gearbeitet (oder besser gesagt gespielt), wie ich mit meiner Schubert DRV, muss man sich für die 13 RK etwas umstellen. So befindet sich sich z.B. der Löschhebel für das Eingabewerk auf der linken Seite. Hat man sich jedoch an den Kombinationslöschhebel gewöhnt, fällt das kaum noch auf. Dieser löscht alle drei Werke, wenn der kleine Hebel rechts neben den Einstellschiebern in der oberen Position steht. In der unteren Position bleibt das Eingabewerk dagegen unangetastet. In der oberen Hebelposition löscht der Löschhebel für das Zählwerk ebenfalls das Eingabewerk mit. Diese vielen Löschmöglichkeiten (R, Z, E, Z+E, R+Z, R+Z+E) können etwas verwirrend sein, aber es ist hilfreich, dass im jeweils gelöschten Werk eine rote Anzeige erscheint, die den Löschvorgang signalisiert.

Die Übertragung der Bewegung des Kombinationslöschhebels, der am Wagen befestigt ist, zum Löschhebel für das Zählwerk wirkt wie nachträglich zur Konstruktion hinzugefügt, was ja auch tatsächlich der Fall ist. Der Hebel muss in jeder Stellung des Wagens funktionieren, und das ist der Grund für die Zahnwelle, die der rechten Seite der 13 RK ihr charakteristisches und etwas gefährliches Aussehen gibt. Die weitere Übertragung erfolgt über eine Zahnstange, die unter der Bodenplatte der Maschine verläuft (siehe Bilder).

Für die Rückübertragung vom Resultat- ins Eingabewerk gibt es keinen zusätzlichen Hebel. Sie erfolgt, indem man den Löschhebel für das Eingabewerk über einen Druckpunkt ganz nach vorne zieht (bis der Wagen eine kleine Bewegung nach links macht) und dann den Löschhebel für das Resultatwerk oder den Kombinationslöschhebel betätigt.

Innenleben

Zum Öffnen der Maschine können je nach Bedarf alle Verkleidungsbleche abgeschraubt werden, wobei für die Seitenteile zuvor die Löschhebel entfernt werden müssen. Alle Schrauben sind gleich, so dass man hier nicht besonders aufpassen muss. Nimmt man das große Blech auf der Vorderseite der Maschine ab, sollte man darauf achten, dass die Abdeckung des Einstellkontrollwerks an Ort und Stelle bleibt, denn es hält die Ziffernrädchen in Position. Hat man vor, mit der geöffneten Maschine zu rechnen, sollte man dieses kleine Teil mit zwei der Gehäuseschrauben befestigen. Tut man das nicht, kann es sein, dass die Ziffernrädchen nicht mehr korrekt mit den Einstellschiebern synchronisiert sind (siehe Hinweise zum Zerlegen).

Auf der linken Seite der Maschine befinden sich zahlreiche Zahnräder. Es ist jedoch nicht so kompliziert, wie es aussieht, denn der größte Teil davon dient einfach nur der Übertragung der Kurbelumdrehungen auf das weit von der Kurbelachse entfernte Zählwerk. Der Rest gehört zum Löschmechanismus für das Eingabewerk.

Rechts befindet sich im Wesentlichen nur die Verbindung zwischen dem Kombinationslöschhebel und dem Löschhebel für das Zählwerk. Bemerkenswert ist, dass der Mechanismus direkt auf den Hebel drückt; der Kombinationslöschhebel ist also wirkungslos, wenn der kleinere Löschhebel abgenommen ist.

Das Öffnen des Wagens ist mir noch nicht gelungen, denn die Kappe des Verstellhebels an der Vorderseite scheint vernietet zu sein und lässt sich nicht ohne Weiteres abnehmen. Deswegen kann das Verkleidungsblech auch nach dem Lösen der Schrauben nicht entfernt werden. Das erscheint angesichts der sonst problemlosen Zerlegbarkeit etwas sonderbar, und vielleicht gibt es ja irgendeinen Trick.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 4842, Seriennummer 13-56337, Baujahr 1956 oder 1957, Zustand: funktionsfähig, optisch „gebraucht“

Externe Links