Commodore 202

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Commodore 202

Die Commodore 202 ist eine druckende elektromechanische Saldiermaschine mit einer Kapazität von 10 Eingabe- und 11 Ausgabestellen. Sie ist 1967 auf den Markt gekommen und wurde bis 1970 gebaut.

Dieses Modell ist wohl die bekannteste elektromechanische Rechenmaschine von Commodore, einem Hersteller, der später mit seinen Homecomputern bekannt geworden ist. Weniger bekannt ist, dass Commodore als „gewöhnlicher“ Büromaschinenanbieter mit Schreib- und Rechenmaschinen begonnen hat.

Wie schon frühere Rechenmaschinen hat Commodore die 202 nicht selbst hergestellt; sie stammt vom japanischen Büromaschinenhersteller Ricoh. Das Design von Gehäuse und Tastatur stammt jedoch, anders als bei der Commodore 201, die der Ricomac 201 entspricht, von Commodore. Laut dem unten verlinkten Artikel soll es auch Ricoh-Maschinen in diesem Gehäuse gegeben haben, aber ein belegendes Bild habe ich bis jetzt nicht gesehen.

Die 202 hat es sowohl mit drei als auch mit nur einer Nullentaste gegeben. Ob es Zufall ist, dass alle meine Exemplare jeweils drei Nullentasten haben, oder ob dies vom Verkaufsland abhängig war, ist mir nicht bekannt.

Im Funktionsumfang ist die Commodore 202 eine ganz gewöhnliche Addiermaschine. Etwas ungewohnt sind die zusammengelegten Tasten für Addition und Endsumme bzw. Subtraktion und Zwischensumme. Die Beschriftung mit S („subtotal“) und T („total“) für Zwischen- und Endsumme entspricht amerikanischen Gepflogenheiten.

Das Löschen der Tastatur bzw. des Eingabewerks erfolgt elektrisch mit einer riesigen [Clear]-Taste. Die Repetitionstaste für die stellenweise Multiplikation rastet nicht ein, sondern kann für sich alleine gedrückt werden und löst dabei auch den Motor aus, also die Addition. Auch das Drücken zusammen mit der Minustaste ist möglich, so dass man auch mit der verkürzten Multiplikation rechnen kann.

Innenleben

Das Gehäuse kann wie das der Privileg 87 ganz einfach über zwei Schieber in der Bodenwanne geöffnet werden, was mangels separater Druckerabdeckung auch zum Wechseln des Farbbands nötig ist. Dafür muss noch nicht einmal die Papierrolle herausgenommen werden. Das Rechnerinnere ist ohne Schrauben nur über Gummipuffer mit der Bodenplatte verbunden.

Der Antrieb des Zahnstangen-Rechenwerks erfolgt über einen Kondensatormotor und ein Zahnradvorgelege.

Ähnliche Rechner

Im gleiche Gehäuse sitzt die Commodore 208: Anders als es die Modellbezeichnung impliziert, handelt es sich um ein weniger gut ausgestattetes Modell, denn die 208 hat nur 8 Eingabe- und 9 Ausgabestellen. Es gibt auch eine vereinfachte Version der 208 ohne [NA]-Taste. An deren Stelle sitzt jetzt die [CLR]-Taste, so dass die große [Clear]-Taste entfallen konnte. Diese Version sitzt in einem beigen Gehäuse, ebenso wie die Commodore 207 mit einer weiter verringerten Kapazität von 7 Eingabe- und 8 Ausgabestellen.

Die 208 taucht zusammen mit der 202 in den Ausgaben 1970/71 und 1972 des Büromaschinenlexikons auf, aber ob auch die 207 in Deutschland verkauft wurde, weiß ich nicht.

Laut „Rechnerlexikon“ ist die Ricomac 211 technisch baugleich mit der Commodore 202. Die Unterschiede beschränken sich aber nicht nur auf das Gehäuse, sondern betreffen auch auf die Anordnung der Tasten und des Stellenzeigers.

Galerie

Eigene Exemplare

  • Inv.-Nr. 92, Seriennummer B-145007, Zustand: funktionsfähig
  • Inv.-Nr. 58, Seriennummer B-145390, Zustand: grundsätzlich funktionsfähig, aber neigt zum Verklemmen (Grund noch unklar)
  • Inv.-Nr. 82, Seriennummer B-148627, Zustand: funktionsfähig

Externe Links