Sharp EL-2615G

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Der Sharp EL-2615G ist ein 12-stelliger druckender Tischrechner mit Leuchtanzeige. Mein Exemplar ist von 1996.

Dieses Modell scheint mir ein rechter Sonderling in Sharp-Programm zu sein, denn es gehört wieder in die "Klasse 2194/2635" noch in die etwas preiswertere "Klasse 2630", liegt aber im Funktionsumfang und in der Technik irgendwo in diesem Bereich. Tatsächlich sind Druckwerk (NMB 512) und Haupt-IC (TC83220) beim EL-2615G, EL-2630L und CS-2194H identisch, und auch die Tastaturen sind bei den drei Modellen fast gleich.

Auffällig ist das Gehäuse des EL-2615G, denn es hat nicht den Stil, den Sharp Ende der 1980er Jahre eingeführt hat. So fehlt z.B. das typische, seitlich überstehende "Tastaturbrett", und das Gehäuse wirkt sehr flach. Auch mechanisch ist der Rechner anders aufgebaut als seine Zeitgenossen; so bildet die Tastatur eine leicht herausnehmbare Einheit. In diesem Zusammenhang ist vielleicht interessant, dass der EL-2615G in Thailand hergestellt wurde, während die anderen erwähnten Modelle aus China stammen.

Schon der Sharp CS-2194H und der Sharp EL-2630L sind sich sehr ähnlich; ersterer unterscheidet sich abgesehen von seinem etwas größeren Gehäuse nur durch eine Tax-Funktion von dem preiswerteren Modell. Außerdem hat er getrennte Schiebeschalter für GT und Postenzähler, während diese beim EL-2630L in einem Schalter zusammengefasst sind, der zusätzlich auch noch das Druckwerk ein- und ausschaltet.

Der Postenzähler ist nun das Entscheidende beim EL-2615G, so wichtig, dass es groß auf Displayblende steht und vermutlich auch für das G in der Typenbezeichnung verantwortlich ist. Nun haben aber auch der CS-2194H und der EL-2630L eine GT-Funktion – warum also noch ein drittes Modell? Wie der CS-2194H hat der EL-2615G zumindest einen eigenen Schalter für die GT-Funktion, was diese unabhängig von der Druckereinstellung nutzbar macht, aber dafür ist der Rundungsschalter entfallen. Außerdem ist das Display kleiner als beim EL-2630L, und die Tastatur ist bei gleicher Tastengröße insgesamt etwas schmaler. Der EL-2615G war preislich also wahrscheinlich etwas unter dem EL-2630L angesiedelt.

Als Einzelgänger im Sharp-Modellprogramm scheint der EL-2615G weder einen Vorgänger noch einen Nachfolger zu haben. Auch eine 10-stellige Version ist mir nicht bekannt und wird auch im Handbuch nicht erwähnt. Das Gehäuse wurde schon seit 1993 gebaut, was aus Prägungen im Inneren hervorgeht, möglicherweise war also auch der EL-2615G schon seit diesem Jahr erhältlich.

Innenleben

Das Gehäuse ist etwas fummelig zu öffnen. Nach dem Lösen von zwei Schrauben auf der Unterseite hängt es vor allem an zwei Schnappverschlüssen im Bereich der Displayblende. Man muss die Oberschale dort etwas eindrücken, was aber nicht leicht ist, weil das Gehäuse an dieser Stelle relativ steif ist. Hat man das geschafft, kann die Oberschale etwas nach hinten gezogen werden, so dass sich auch die Vorderkante anheben lässt. Die Tastatur hängt jetzt nur noch an einem Folienkabel, das leicht ausgesteckt werden kann.

Das Innenleben wirkt sehr aufgeräumt, bietet aber keine Besonderheiten, abgesehen von der bereits erwähnten, für Sharp-Rechner dieser Epoche unüblichen herausnehmbaren Tastatureinheit. Die Platine ähnelt in der Anordnung der wesentlichen Komponenten der des EL-2630L, ist aber etwas kleiner und hat ein anders Layout. Die ICs (ein seltsamerweise mit Toshiba und NMB beschrifteter TC83220-0508 / NMB3031-0039 sowie drei Sharp IR2422) sind bei beiden Modellen gleich, ebenso der Spannungsregler H1601 inklusive Kühlblech.

Die Kabel zwischen Platine, Druckwerk und Trafo haben keine Stecker. Erfreulicherweise schaltet der Netzschalter die Primärseite des Trafos ab, was leider nicht selbstverständlich ist.

Eigenes Exemplar

  • Inv.Nr. 3500, Seriennummer 6C009043, Zustand: Neuwertig mit OVP und Handbuch