Olympia AH 11

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Olympia AH 11

Der Olympia AH 11 (2113.030) ist eine handbetriebene mechanische Saldiermaschine. Die Kapazität beträgt 10 Eingabe- und 11 Ausgabestellen.

Die AH 11 ist die letzte von Olympia entwickelte Rechenmaschine mit Handbetrieb. Sie hat um 1968 die 12-stellige 122.030 sowie die 9-stellige 1182.030 abgelöst und war als letzte Maschine dieser Kategorie bis zur Ausgabe 1970/71 im Büromaschinenlexikon aufgeführt.

Bei der Bedienung hat sich gegenüber den Vorgängern kaum etwas verändert, abgesehen davon, dass die [R]-Taste jetzt rechts vom Ziffernblock sitzt. Mit weniger als 6 kg ist die AH 11 relativ leicht, was den Nachteil hat, dass man sie beim Ziehen des Hebels festhalten muss, aber das war auch schon bei der 1182.030 notwendig.

Mein Exemplar hat eine Sonderausstattung, nämlich einen zweiten Rollenhalter zum Aufwickeln des bedruckten Papiers. Dessen Achse ist leider nicht mehr vorhanden, wohl aber der als Schraubenfeder gestaltete Antriebsriemen, über den die zweite Rolle von der Achse der ersten angetrieben wird. Dieses Extra ist keine ganz triviale Erweiterung, denn es erfordert einige zusätzliche Ausschnitte im Gehäuse sowie ein Antriebsrad an der Achse der Papiertrommel. Letzteres ist seltsamerweise als Kreuz gestaltet (siehe Bilder).

Technik

Die AH 11 basiert auf den elektrischen Maschinen der AE-Familie und teilt sich mit diesen auch das relativ moderne Kunststoffgehäuse, an dem der Handhebel schon etwas deplatziert wirkt. Die neuere der beiden Gehäuseformen hat es bei der AH 11 nicht gegeben.

Wie die AE-Maschinen – und anders als ihre Vorgänger – hat die AH 11 ein Rechenwerk mit einer rotierenden Hauptwelle, was gut für den elektrischen Antrieb geeignet ist, aber weniger gut für den Handhebelbetrieb. Der Hebel wirkt deshalb nur in eine Richtung: Zieht man ihn nach vorne, sorgt ein Freilauf dafür, dass erst einmal gar nichts passiert. Erst wenn er sich durch Federkraft wieder zurück bewegt, arbeitet das Rechenwerk. Das ist ungewohnt, wenn man von Maschinen wie der 1182.030 umsteigt, hat aber einen Vorteil: Mehr als bei den älteren Maschinen ist einem als Anwender klar, dass die aufgewendete Kraft keinen Einfluss auf die Druckqualität hat, so dass man eher dazu tendiert, die Maschine sanft zu behandeln. Zur Schonung der Mechanik trägt auch eine Fliehkraftbremse bei, die ein Zurückschnellen des Hebels verhindert.

Aufbau

Der obere Gehäuseteil wird von zwei Schrauben auf der Rückseite sowie einem Haken an der Vorderkante gehalten. Das Rechenwerk ist mit vier weiteren Schrauben am Gehäuseboden befestigt, die im Zentrum der Gummifüße sitzen.

Wegen des fehlenden Motors und der zugehörigen Kondensatoren ist im Inneren relativ viel Luft. Der Rahmen ist der gleiche wie bei den elektrischen Maschinen, und man erkennt, wo z.B. der Motor und der Netzstecker eingebaut wären. Auf der linken Seite sitzt die erwähnte Fliehkraftkupplung und auf der rechten die Hebelmechanik.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 4841, Seriennummer 141868, Zustand: Grundsätzlich funktionsfähig, aber gelegentlich Probleme mit dem Zurücksetzen der Tastatur

Externe Links