Privileg 8: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Privileg 8''' ist ein achtstelliger anzeigender Tischrechner von 1973. Zusätzlich zu der erstaunlich kurzen Typenbezeichnung ist auf dem Gerät die Bestell-Nummer 01184 angegeben.  
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Der '''Privileg 8''' ist ein achtstelliger anzeigender Tischrechner von 1973. Zusätzlich zu der erstaunlich kurzen Typenbezeichnung ist auf dem Gerät die Bestell-Nummer 01184 angegeben. Der Rechner kann wohl als der Nachfolger des [[Privileg SL-80|SL-80]] betrachtet werden, wobei der Funktionsumfang im Wesentlichen unverändert geblieben ist.
  
Im Quelle-Katalog 1975/76 wurde der eigentlich schon veraltete Rechner mit der Bestellnummer 001.184 angeboten, und zwar für 99,- DM, ein "echter Preisschlager" (Zitat). Die 6 Monate Garantie erscheinen nicht sehr gewagt, angesichts der Tatsache, dass der Rechner auch 40 Jahre später noch funktioniert!  
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Im Quelle-Katalog 1975/76 wurde der eigentlich schon veraltete Privileg 8 mit der Bestellnummer 001.184 angeboten, und zwar für 99,- DM, ein "echter Preisschlager" (Zitat). Die 6 Monate Garantie erscheinen nicht sehr gewagt, angesichts der Tatsache, dass der Rechner auch 40 Jahre später noch funktioniert!  
  
Die CPU ist ein TMS0105NC. Sie wird unterstützt von ca. 40 Transistoren, die größtenteils zur Ansteuerung des Displays dienen. Dieses besteht aus neun VF-Einzelröhren, die auf einer eigenen kleinen Platine angebracht sind; die ganz rechte Röhre ist dabei eine Sonderausführung, die nur ein Minuszeichen und einen Punkt zum Anzeigen des Fehlerzustands enthält. Die Ziffernanzeigen haben ein achtes Segment für eine schönere Darstellung der 4, aber der Privileg 8 nutzt diese Möglichkeit nicht.
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Die CPU ist ein TMS0105NC (im SL-80 sitzt der vermutlich funktionsgleiche TMB0105BNC). Das IC wird unterstützt von ca. 40 Transistoren, die größtenteils zur Ansteuerung des Displays dienen. Dieses besteht aus neun VF-Einzelröhren, die auf einer eigenen kleinen Platine angebracht sind; die ganz rechte Röhre ist dabei eine Sonderausführung, die nur ein Minuszeichen und einen Punkt zum Anzeigen des Fehlerzustands enthält. Die Ziffernanzeigen haben ein achtes Segment für eine schönere Darstellung der 4, aber der Privileg 8 nutzt diese Möglichkeit nicht.
  
 
Die Hauptplatine ist über einen Platinenstecker mit der Tastatur verbunden und über Kabelbündel mit der Displayplatine und einer senkrecht eingebauten Netzteilplatine. Die Anordnung der Platinen entspricht der im [[MBO 1210M]] (Bild sehe dort).  
 
Die Hauptplatine ist über einen Platinenstecker mit der Tastatur verbunden und über Kabelbündel mit der Displayplatine und einer senkrecht eingebauten Netzteilplatine. Die Anordnung der Platinen entspricht der im [[MBO 1210M]] (Bild sehe dort).  

Version vom 22:35, 2. Dez 2016

Datei:Privileg 8 offen.jpg
Der geöffnete Rechner

Der Privileg 8 ist ein achtstelliger anzeigender Tischrechner von 1973. Zusätzlich zu der erstaunlich kurzen Typenbezeichnung ist auf dem Gerät die Bestell-Nummer 01184 angegeben. Der Rechner kann wohl als der Nachfolger des SL-80 betrachtet werden, wobei der Funktionsumfang im Wesentlichen unverändert geblieben ist.

Im Quelle-Katalog 1975/76 wurde der eigentlich schon veraltete Privileg 8 mit der Bestellnummer 001.184 angeboten, und zwar für 99,- DM, ein "echter Preisschlager" (Zitat). Die 6 Monate Garantie erscheinen nicht sehr gewagt, angesichts der Tatsache, dass der Rechner auch 40 Jahre später noch funktioniert!

Die CPU ist ein TMS0105NC (im SL-80 sitzt der vermutlich funktionsgleiche TMB0105BNC). Das IC wird unterstützt von ca. 40 Transistoren, die größtenteils zur Ansteuerung des Displays dienen. Dieses besteht aus neun VF-Einzelröhren, die auf einer eigenen kleinen Platine angebracht sind; die ganz rechte Röhre ist dabei eine Sonderausführung, die nur ein Minuszeichen und einen Punkt zum Anzeigen des Fehlerzustands enthält. Die Ziffernanzeigen haben ein achtes Segment für eine schönere Darstellung der 4, aber der Privileg 8 nutzt diese Möglichkeit nicht.

Die Hauptplatine ist über einen Platinenstecker mit der Tastatur verbunden und über Kabelbündel mit der Displayplatine und einer senkrecht eingebauten Netzteilplatine. Die Anordnung der Platinen entspricht der im MBO 1210M (Bild sehe dort).

Einer der Vorbesitzer hat die Stromzufuhr meines Exemplars verändert: Der Privileg 8 hat eine Buchse für ein zweipoliges Netzkabel, wie man es auch an zahlreichen anderen Rechnern findet, aber aus Gründen, die ich nicht nachvollziehen kann, hat sich jemand die Mühe gemacht, ein Stromkabel fest über eine Lüsterklemme anzubauen und es durch ein brutal ins Gehäuse gefeiltes Loch zu verlegen. Ich habe es wieder so umgelötet wie es war, aber das kleine Loch ist natürlich geblieben.

Ähnliche Rechner

Der eigentliche Hersteller dieses Geräts ist Teco, was aus einer Prägung auf der Gehäuseinnenseite hervorgeht. Weitgehend baugleiche Rechner sind der MBO TR 800 (der allerdings auf einem anderen IC basiert) und der Kentac KE 8012 (dessen Innenleben mir nicht bekannt ist). Der von Teco selbst vertriebene TE 8000D hat zwar ein anderes Gehäuse, aber ein fast identisches Innenleben. Allerdings befindet sich die Minus-Anzeige auf der linken Seite und ist Teil einer normalen Siebensegment-Anzeigeröhre, und die CPU ist ein TMS50128NC. Man kann vermuten, daß der mir nicht näher bekannte Teco TE 8000 (siehe externe Links), dessen Minus- und Overflow-Anzeige der des Privileg 8 entspricht, diesem auch sonst noch ähnlicher ist als der TE8000D.

Verwandte, ebenfalls von TECO stammende Rechner, aber etwas größer, mit 12 Stellen und weiteren Funktionen, sind der Superlectron 1200, der dem Privileg 8 in der Gehäuseform stark ähnelt, und der bereits erwähnte und technisch mit dem Superlectron 1200 identische MBO 1210M, dessen Gehäuse im Design übrigens dem des TE 8000(D) entspricht.

Eigenes Exemplar

  • Inv-Nr. 2456, Seriennummer 45206196, Baujahr 1973, Zustand: funktionsfähig, Privileg-Schild fehlt, Loch auf der Gehäuserückseite

Externe Links