Schubert DRV: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Schubert DRV''' ist eine mechanische Vierspeziesmaschine mit einer Kapazität von 10 x 8 x 13 Stellen (Eingabewerk/Zählwerk/Resultatwerk). Das Rechenwerk basiert auf [[Sprossenrad|Sprossenrädern]].
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[[Datei:Schubert DRV.jpg|thumb|300px|Schubert DRV]]
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Die '''Schubert DRV''' ist eine mechanische Vierspeziesmaschine mit einer Kapazität von 10 x 8 x 13 Stellen (Eingabewerk/Zählwerk/Resultatwerk). Das Rechenwerk basiert auf [[Sprossenrad|Sprossenrädern]]. Die DRV wurde spätestens ab der Ausgabe 1958/59 des [[Büromaschinenlexikon]]s bis zur Ausgabe 1974 angeboten. Der Preis ist zunächst von 559 DM auf 660 DM angestiegen, 1974 waren es dann plötzlich nur noch 205 DM.
  
Normalerweise ist ein [[Zehnertastatur]] eine der Voraussetzungen dafür, dass ich ein Gerät in meine Sammlung aufnehme, quasi als Selbstbeschränkung "nach unten", also zu älteren, und meist sehr voluminösen und schweren Rechenmaschinen. Die Schubert DRV ist mir jedoch aus dem Bekanntenkreis "zugefallen", und bei dieser schönen Maschine habe ich gerne eien Ausnahme gemacht.
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Die DRV hat, anders als z.B. die von der Kapazität her vergleichbare [[Facit C1-13]], Eingabeschieber statt einer Tastatur, was die Mechanik der Maschine vereinfacht, die Bedienung aber etwas umständlicher macht, wobei das sicher auch Übungssache ist. Ein Vorteil der Schieber ist, dass man bei der Addition mehrerer Zahlen das Eingabewerk nicht vor jeder Eingabe löschen muss, sondern jeden neuen Summanden direkt „hinschieben“ kann. Dies ist insbesondere bei Summanden ein Vorteil, die in vielen Stellen gleich oder ähnlich sind. Und daraus ergibt sich ein entscheidender Vorteil der Einstellschieber gegenüber der Tastatur: Mit der DRV und ähnlichen Maschinen (z.B. [[Brunsviga 13 RM]], [[Walther WSR 160]]) kann man mit Hilfe des [[Toepler-Verfahren]]s Quadratwurzeln ziehen! Mit Rechenmaschinen mit Zehnertastatur ist dies unmöglich.
  
Die DRV hat, anders als z.B. die von der Kapazität her vergleichbare [[Facit C1-13]], Eingabeschieber statt einer Tastatur, was die Mechanik der Maschine vereinfacht, die Bedienung aber etwas umständlicher macht, wobei das sicher auch Übungssache ist. Ein kleiner Vorteil der Schieber ist, dass man bei der Addition mehrerer Zahlen das Eingabewerk nicht vor jeder Eingabe löschen muss, sondern jeden neuen Summanden direkt "hinschieben" kann.  
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Neben den vier Grundrechenarten verfügt die Maschine über eine Rückübertragung vom Resultatwerk ins Eingabewerk, so dass man mit dem Ergebnis einer Rechnung direkt weiterrechnen kann. Schön gelöst ist auch, dass man Zähl- und Resultatwerk mit einer Hebelbewegung gemeinsam löschen kann. Die Verschiebung des Wagens kann sowohl vorne an der Maschine als auch über einen Hebel unterhalb der Kurbel erfolgen. Letzterer Hebel scheint der einzige wesentliche Unterschied zwischen der DRV und dem ansonsten sehr ähnlichen Vorgängermodell [[Schubert DR|DR]] zu sein.  
  
Neben den vier Grundrechenarten verfügt die Maschine über eine Rückübertragung vom Resultatwerk ins Eingabewerk, so dass man mit dem Ergebnis einer Rechnung direkt weiterrechnen kann. Sehr komfortabel ist auch die Verschiebung des Wagens, die sowohl vorne an der Maschine als auch über einen Hebel unterhalb der Kurbel erfolgen kann.
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Die DRV ist relativ kompakt, wiegt allerdings ca. 5,5 kg. Trotzdem muss man sie beim Kurbeln manchmal festhalten, was wahrscheinlich daran liegt, dass die Gummifüße nicht mehr so griffig sind wie sie vor 50 oder 60 Jahren einmal waren. Zudem sind die Ziffernscheiben des Einstellkontrollwerks bei meinem Exemplar relativ schwergängig, und ich vermute, dass die Maschine im Ursprungszustand leichtgängiger war.
  
Die DRV ist relativ kompakt, wiegt allerdings ca. 5,5 kg. Trotzdem muss man sie beim Kurbeln manchmal festhalten, was wahrscheinlich daran liegt, dass die Gummifüße nicht mehr so griffig sind wie sie vor 50 oder 60 Jahren mal waren.
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Gebaut wurde dieses Modell je nach Quelle von 1952 oder 1953 bis 1974 oder 1975 als Nachfolgemodell der bereits erwähnten DR. Während die DR schwarz war, hat es von der DRV mindestens drei Farbvarianten gegeben, von denen die grüne mit hellen Hebelgriffen vermutlich die älteste ist. Die beiden neueren Varianten haben hellere Grüntöne und grüne Hebelgriffe (siehe externe Links). Ein weiterer Unterschied ist die Anzeige des Zählwerkumschalters (+/-), die bei der älteren Version (wie schon bei der DR) als kleines Fenster im Gehäuse realisiert ist, während bei den neueren Varianten einfach nur + und - ins Gehäuse geprägt ist, was vermutlich in der Herstellung billiger war. Von wann bis wann welche Variante gebaut wurde, ist mir nicht bekannt, deswegen kann ich auch das Baujahr meines Exemplars nur grob schätzen.
  
Gebaut wurde dieses Modell je nach Quelle von 1952 oder 1953 bis 1974 oder 1975 als Nachfolgemodell der, soweit ich es aus den mir vorliegenden Bildern herauslesen kann, fast baugleichen [[Schubert DR]]. Es hat mindestens drei Farbvarianten gegeben, von denen die grüße mit hellen Hebelgriffen vermutlich die älteste ist. Die beiden neueren Varianten habenhellere Grüntöne und grüne Hebelgriffe (siehe externe Links). Ein weietrer ist die Anzeige des Zählwerkumschalters (+/-), die bei der älteren Version (wie schon bei der DR) als kleines Fenster im Gehäuse reaisiert ist, während bei den neueren Varianten einfach nur + und - ins Gehäuse geprägt ist, was vermutlich in der Herstellung billiger war. Von wann bis wann welche Variante gebaut wurde, ist mir nicht bekannt, deswegen kann ich auch das Baujahr meines Exemplars nur grob schätzen.
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== Ähnliche Modelle ==
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Abgesehen vom sehr ähnlichen Vorgängermodell DR gibt es noch die [[Schubert CRV|CRV]], die der DRV sehr ähnlich sieht, aber bei gleichen äußeren Abmessungen einer Kapazität von nur 6 x 6 x 11 Stellen aufweist. Der Funktionsumfang beider Modelle scheint identisch zu sein.
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Die DRV wurde in Großbritannien als „ADM Teacher“ vertrieben.
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== Galerie ==
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Datei:Schubert DRV Frontansicht.jpg|Ansicht von vorne
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Datei:Schubert DRV schräg vorne.jpg|Schrägansicht
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Datei:Schubert DRV Rückseite.jpg|Die Rückseite
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Datei:Schubert DRV schräg hinten.jpg|Kurbelmechanismus und Blick auf einen Teil des Rechenwerks
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Datei:Schubert DRV offen.jpg|Einstellwerk mit Sprossenrädern
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== Eigenes Exemplar ==
 
== Eigenes Exemplar ==
* Inv.-Nr. 363, Seriennummer 75C127, Baujahr unbekant (50er oder Anfang 60er Jahre), Zustand: funktionsfähig
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* Inv.-Nr. 363, Seriennummer 75C127, Baujahr unbekannt (1950er Jahre), Zustand: funktionsfähig
  
 
== Externe Links ==
 
== Externe Links ==
* [http://www.rechenmaschinen-illustrated.com/Schubert%20DRV.htm Einige Bilder auf www.rechenmaschinen-illustrated.com. Mein Exemplar entspricht der grünen Variante mit den weißen Hebeln]
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* [http://www.rechenmaschinen-illustrated.com/Schubert%20DRV.htm Einige Bilder auf rechenmaschinen-illustrated.com. Mein Exemplar entspricht der grünen Variante mit den weißen Hebeln]
* [http://www.rechnerlexikon.de/artikel/Schubert_DRV Die Schubert DRV im "Rechnerlexikon"]  
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* [http://www.rechnerlexikon.de/artikel/Schubert_DRV Die Schubert DRV im „Rechnerlexikon“]  
 
* [http://public.beuth-hochschule.de/hamann/schubert/index.html Die Schubert DRV der Beuth Hochschule für Technik]
 
* [http://public.beuth-hochschule.de/hamann/schubert/index.html Die Schubert DRV der Beuth Hochschule für Technik]
 
* [http://jens-aperdannier.privat.t-online.de/Rechenmaschinen/Schubert_DRV.htm Die Schubert DRV von Jens Aperdannier]
 
* [http://jens-aperdannier.privat.t-online.de/Rechenmaschinen/Schubert_DRV.htm Die Schubert DRV von Jens Aperdannier]
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* [http://www.rechenkasten.de/BueromaschinenLexikon/1961_62/572.jpg Schubert DRV und andere Schubert-Modelle im Büromaschinenlexikon 1961/62]
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* [http://www.rechenmaschinen-illustrated.com/Schubert%20DR.htm Das Vorgängermodell Schubert DR auf rechenmaschinen-illustrated.com]
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* [http://www.rechenmaschinen-illustrated.com/Schubert%20CRV.htm Die kleinere Schubert CRV auf rechenmaschinen-illustrated.com]
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* [https://www.youtube.com/watch?v=pfE1xqJIg2Q YouTube-Video über die Schubert DRV (englisch)]
  
 
[[Kategorie:Anzeigende mechanische Rechenmaschine]]
 
[[Kategorie:Anzeigende mechanische Rechenmaschine]]
 
[[Kategorie:Schubert|DRV]]
 
[[Kategorie:Schubert|DRV]]
[[Kategorie:Baustelle]]
 

Aktuelle Version vom 14. Januar 2024, 00:57 Uhr

Schubert DRV

Die Schubert DRV ist eine mechanische Vierspeziesmaschine mit einer Kapazität von 10 x 8 x 13 Stellen (Eingabewerk/Zählwerk/Resultatwerk). Das Rechenwerk basiert auf Sprossenrädern. Die DRV wurde spätestens ab der Ausgabe 1958/59 des Büromaschinenlexikons bis zur Ausgabe 1974 angeboten. Der Preis ist zunächst von 559 DM auf 660 DM angestiegen, 1974 waren es dann plötzlich nur noch 205 DM.

Die DRV hat, anders als z.B. die von der Kapazität her vergleichbare Facit C1-13, Eingabeschieber statt einer Tastatur, was die Mechanik der Maschine vereinfacht, die Bedienung aber etwas umständlicher macht, wobei das sicher auch Übungssache ist. Ein Vorteil der Schieber ist, dass man bei der Addition mehrerer Zahlen das Eingabewerk nicht vor jeder Eingabe löschen muss, sondern jeden neuen Summanden direkt „hinschieben“ kann. Dies ist insbesondere bei Summanden ein Vorteil, die in vielen Stellen gleich oder ähnlich sind. Und daraus ergibt sich ein entscheidender Vorteil der Einstellschieber gegenüber der Tastatur: Mit der DRV und ähnlichen Maschinen (z.B. Brunsviga 13 RM, Walther WSR 160) kann man mit Hilfe des Toepler-Verfahrens Quadratwurzeln ziehen! Mit Rechenmaschinen mit Zehnertastatur ist dies unmöglich.

Neben den vier Grundrechenarten verfügt die Maschine über eine Rückübertragung vom Resultatwerk ins Eingabewerk, so dass man mit dem Ergebnis einer Rechnung direkt weiterrechnen kann. Schön gelöst ist auch, dass man Zähl- und Resultatwerk mit einer Hebelbewegung gemeinsam löschen kann. Die Verschiebung des Wagens kann sowohl vorne an der Maschine als auch über einen Hebel unterhalb der Kurbel erfolgen. Letzterer Hebel scheint der einzige wesentliche Unterschied zwischen der DRV und dem ansonsten sehr ähnlichen Vorgängermodell DR zu sein.

Die DRV ist relativ kompakt, wiegt allerdings ca. 5,5 kg. Trotzdem muss man sie beim Kurbeln manchmal festhalten, was wahrscheinlich daran liegt, dass die Gummifüße nicht mehr so griffig sind wie sie vor 50 oder 60 Jahren einmal waren. Zudem sind die Ziffernscheiben des Einstellkontrollwerks bei meinem Exemplar relativ schwergängig, und ich vermute, dass die Maschine im Ursprungszustand leichtgängiger war.

Gebaut wurde dieses Modell je nach Quelle von 1952 oder 1953 bis 1974 oder 1975 als Nachfolgemodell der bereits erwähnten DR. Während die DR schwarz war, hat es von der DRV mindestens drei Farbvarianten gegeben, von denen die grüne mit hellen Hebelgriffen vermutlich die älteste ist. Die beiden neueren Varianten haben hellere Grüntöne und grüne Hebelgriffe (siehe externe Links). Ein weiterer Unterschied ist die Anzeige des Zählwerkumschalters (+/-), die bei der älteren Version (wie schon bei der DR) als kleines Fenster im Gehäuse realisiert ist, während bei den neueren Varianten einfach nur + und - ins Gehäuse geprägt ist, was vermutlich in der Herstellung billiger war. Von wann bis wann welche Variante gebaut wurde, ist mir nicht bekannt, deswegen kann ich auch das Baujahr meines Exemplars nur grob schätzen.

Ähnliche Modelle

Abgesehen vom sehr ähnlichen Vorgängermodell DR gibt es noch die CRV, die der DRV sehr ähnlich sieht, aber bei gleichen äußeren Abmessungen einer Kapazität von nur 6 x 6 x 11 Stellen aufweist. Der Funktionsumfang beider Modelle scheint identisch zu sein.

Die DRV wurde in Großbritannien als „ADM Teacher“ vertrieben.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 363, Seriennummer 75C127, Baujahr unbekannt (1950er Jahre), Zustand: funktionsfähig

Externe Links