Privileg CX 800: Unterschied zwischen den Versionen
Fritz (Diskussion | Beiträge) |
Fritz (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
+ | __NOTOC__ | ||
[[Datei:Privileg CX800.jpg|thumb|300px|Privileg CX 800]] | [[Datei:Privileg CX800.jpg|thumb|300px|Privileg CX 800]] | ||
− | Der '''Privileg CX 800''' (Best.-Nr. 00224) ist ein achtstelliger anzeigender Tischrechner mit | + | Der '''Privileg CX 800''' (Best.-Nr. 00224) ist ein achtstelliger anzeigender Tischrechner mit Digitron-Display. Er wurde in den Quelle-Katalogen 1973/74 und 1974 für 238,- DM angeboten und 1975/76 noch für 128,- DM. |
− | + | Der Funktionsumfang des auffällig gestalteten Rechners hält sich in engen Grenzen. Neben den Grundrechenarten gibt es lediglich einen Schiebeschalter zum Rechnen mit konstanten Faktoren und Divisoren. Die Eingabe erfolgt im Addiermaschinenmodus, d.h. es gibt keine [=]-Taste, sondern eine [+=]- und eine [−=]-Taste. Diese beiden Tasten sind etwas breiter als die anderen und auch etwas ungewöhnlich angeordnet. | |
− | Das entsprechende Modell | + | Was den CX 800 von anderen Rechnern unterscheidet, ist die Gehäuseform, die es erlaubt, zwischen Tastatur und Bildschirm z.B. Stifte oder Büroklammern abzulegen. Hätte ich einen CX 800 auf dem Schreibtisch stehen, würden dort wahrscheinlich Schrauben zerlegter Rechner liegen. |
+ | |||
+ | == Innenleben == | ||
+ | Der Rechner lässt sich nach dem Lösen der vier Schrauben auf der Unterseite leicht öffnen. Der Oberteil hängt jetzt allerdings noch an drei Kabeln, die zum Schiebesachalter führen, der an der Gehäuseoberschale festgeschraubt ist. Die Tastatur besteht aus zwei separaten Modulen, die über steife Drähte mit der Hauptplatine verbunden sind und auf Kunststoffstützen ruhen. Diese Anordnung macht es schwierig, die Hauptplatine als Ganzes zu betrachten, weil die Tastatur deren vorderen Teil verdeckt. | ||
+ | |||
+ | Im hinteren Teil der mit „PWB F 1122CC“ beschrifteten Hauptplatine befindet sich die Netzteilelektronik. Der Trafo sitzt in einer Öffnung der Platine, ist aber nicht mit dieser, sondern direkt mit dem Gehäuseboden verschraubt. Man müsste ihn also ausbauen, um die Platine entfernen zu können. | ||
+ | |||
+ | Vor dem Trafo sitzt die in einem Metallrahmen aufgebaute Displayeinheit, die aus neun Röhren mit Siebensegmentanzeigen besteht, von denen die rechte für Minuszeichen und Fehleranzeige verwendet wird. | ||
+ | |||
+ | Auf dem Hauptteil der Platine unter der Tastatur befinden sich vier ICs. Das Haupt-IC ist ein Hitachi HD3276P. Es ist relativ verbreitet und findet sich in meiner Sammlung unter anderem im [[Citizen 800 K]], im [[Privileg 8]], im [[MBO TR 800]], im [[Sharp EL-804]] sowie in den Prinztronic-Modellen [[Prinztronic C40|C40]] und [[Prinztronic C44|C44]]. Die weiteren ICs sind ein HD3253P, das man auch in anderen Rechnern zusammen mit dem HD3276P findet, sowie zwei Toshiba TM4356P, die der Ansteuerung der Anzeigeröhren dienen. | ||
+ | |||
+ | == Verwandtschaft == | ||
+ | Der CX 800 ist der „kleinere Bruder“ des im gleichen Gehäuse sitzenden [[Privileg CX 1200M|CX 1200M]], der 12 Stellen und außerdem einen Speicher hat. | ||
+ | |||
+ | Gebaut wurden beide Modelle von Sharp. Das dem CX 800 entsprechende Modell ist der bereits erwähnte [[Sharp EL-804|EL-804]], der ein anders Gehäuse hat, jedoch die gleiche Tastatur. Auch der [[Prinztronic C44]] ist ein enger Verwandter, denn er basiert ebenfalls auf dem gleichen IC und der gleichen Tastatur. Alle drei Rechner haben jedoch verschiedene Hauptplatinen. | ||
== Galerie == | == Galerie == | ||
Zeile 10: | Zeile 25: | ||
Datei:Privileg CX800 Frontansicht.jpg|Ansicht von vorne | Datei:Privileg CX800 Frontansicht.jpg|Ansicht von vorne | ||
Datei:Privileg CX800 Profil.jpg|Das charakteristische Profil | Datei:Privileg CX800 Profil.jpg|Das charakteristische Profil | ||
+ | Datei:Privileg CX800 offen.jpg|Der geöffnete Rechner | ||
+ | Datei:Privileg CX800 Platine.jpg|Die ICs auf der Hauptplatine | ||
+ | Datei:Privileg CX800 Typenschild.jpg|Das Typenschild | ||
</gallery> | </gallery> | ||
== Eigenes Exemplar == | == Eigenes Exemplar == | ||
− | * Inv.Nr. 2474, Seriennummer 4107236, Zustand: funktionsfähig | + | * Inv.Nr. 2474, Seriennummer 4107236, Baujahr 1973, Zustand: funktionsfähig |
+ | |||
+ | == Externe Links == | ||
+ | * [http://www.rechenkasten.de/Twins/Privileg_CX_800_CX_1200M/index.xml CX 800 und CX 1200M auf www.rechenkasten.de] | ||
+ | * [http://www.oldcalculatormuseum.com/sharpel804.html Sharp EL-804 auf www.oldcalculatormuseum.com] | ||
[[Kategorie:Anzeigender Tischrechner]] | [[Kategorie:Anzeigender Tischrechner]] | ||
[[Kategorie:Privileg|CX 0800]] | [[Kategorie:Privileg|CX 0800]] | ||
[[Kategorie:Von Sharp gebaut]] | [[Kategorie:Von Sharp gebaut]] | ||
− |
Version vom 01:46, 16. Jan 2017
Der Privileg CX 800 (Best.-Nr. 00224) ist ein achtstelliger anzeigender Tischrechner mit Digitron-Display. Er wurde in den Quelle-Katalogen 1973/74 und 1974 für 238,- DM angeboten und 1975/76 noch für 128,- DM.
Der Funktionsumfang des auffällig gestalteten Rechners hält sich in engen Grenzen. Neben den Grundrechenarten gibt es lediglich einen Schiebeschalter zum Rechnen mit konstanten Faktoren und Divisoren. Die Eingabe erfolgt im Addiermaschinenmodus, d.h. es gibt keine [=]-Taste, sondern eine [+=]- und eine [−=]-Taste. Diese beiden Tasten sind etwas breiter als die anderen und auch etwas ungewöhnlich angeordnet.
Was den CX 800 von anderen Rechnern unterscheidet, ist die Gehäuseform, die es erlaubt, zwischen Tastatur und Bildschirm z.B. Stifte oder Büroklammern abzulegen. Hätte ich einen CX 800 auf dem Schreibtisch stehen, würden dort wahrscheinlich Schrauben zerlegter Rechner liegen.
Innenleben
Der Rechner lässt sich nach dem Lösen der vier Schrauben auf der Unterseite leicht öffnen. Der Oberteil hängt jetzt allerdings noch an drei Kabeln, die zum Schiebesachalter führen, der an der Gehäuseoberschale festgeschraubt ist. Die Tastatur besteht aus zwei separaten Modulen, die über steife Drähte mit der Hauptplatine verbunden sind und auf Kunststoffstützen ruhen. Diese Anordnung macht es schwierig, die Hauptplatine als Ganzes zu betrachten, weil die Tastatur deren vorderen Teil verdeckt.
Im hinteren Teil der mit „PWB F 1122CC“ beschrifteten Hauptplatine befindet sich die Netzteilelektronik. Der Trafo sitzt in einer Öffnung der Platine, ist aber nicht mit dieser, sondern direkt mit dem Gehäuseboden verschraubt. Man müsste ihn also ausbauen, um die Platine entfernen zu können.
Vor dem Trafo sitzt die in einem Metallrahmen aufgebaute Displayeinheit, die aus neun Röhren mit Siebensegmentanzeigen besteht, von denen die rechte für Minuszeichen und Fehleranzeige verwendet wird.
Auf dem Hauptteil der Platine unter der Tastatur befinden sich vier ICs. Das Haupt-IC ist ein Hitachi HD3276P. Es ist relativ verbreitet und findet sich in meiner Sammlung unter anderem im Citizen 800 K, im Privileg 8, im MBO TR 800, im Sharp EL-804 sowie in den Prinztronic-Modellen C40 und C44. Die weiteren ICs sind ein HD3253P, das man auch in anderen Rechnern zusammen mit dem HD3276P findet, sowie zwei Toshiba TM4356P, die der Ansteuerung der Anzeigeröhren dienen.
Verwandtschaft
Der CX 800 ist der „kleinere Bruder“ des im gleichen Gehäuse sitzenden CX 1200M, der 12 Stellen und außerdem einen Speicher hat.
Gebaut wurden beide Modelle von Sharp. Das dem CX 800 entsprechende Modell ist der bereits erwähnte EL-804, der ein anders Gehäuse hat, jedoch die gleiche Tastatur. Auch der Prinztronic C44 ist ein enger Verwandter, denn er basiert ebenfalls auf dem gleichen IC und der gleichen Tastatur. Alle drei Rechner haben jedoch verschiedene Hauptplatinen.
Galerie
Eigenes Exemplar
- Inv.Nr. 2474, Seriennummer 4107236, Baujahr 1973, Zustand: funktionsfähig