Triumph-Adler 807: Unterschied zwischen den Versionen

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(Beschreibung des Gehäuses/Gesamtaufbaus zum 1217 umgelagert)
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Der '''Triumph-Adler 807''' (EC51) ist ein achtstelliger anzeigender Tischrechner mit VF-Display. Meine Exemplare sind von 1978.
 
Der '''Triumph-Adler 807''' (EC51) ist ein achtstelliger anzeigender Tischrechner mit VF-Display. Meine Exemplare sind von 1978.
  
Der 807 ist der Nachfolger des [[Triumph-Adler 806|806]] (EC34). Erstmals seit dem Erscheinen des Urahns [[Triumph-Adler 800|800]] wurde das Gehäuse grundlegend verändert: Das markante und in meine Augen sehr schöne Design mit einer dunkelgrauen, fast schwarzen Gehäuseoberschale und einer hellgrauen Unterschale wurde aufgegeben. Das neue Gehäuse ist gegen gegenüber den Konkurrenzmodellen weniger auffällig und besteht jetzt aus drei Teilen: Die eigentliche Oberschale ist hell und fest mit einer braunen Tastaturblende verbunden, an die auch einen Rahmen um die Anzeige bildet. Auch die Unterschale ist jetzt braun.
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Der 807 ist der Nachfolger des [[Triumph-Adler 806|806]] (EC34) und sitzt im gleichen Gehäuse wie die 12-stelligen Modelle [[Triumph-Adler 1217|1217]] und [[Triumph-Adler 1218|1218]].
 
 
Auch die Proportionen, die bis dahin von Modell zu Modell nur geringfügig verändert wurden, sind jetzt anders: Das neue Gehäuse ist breiter geworden, so dass eine zusätzliche Tastenspalte Platz hat und jetzt auch die Modelle mit Speicher vernünftig dimensionierte Plus- und Minustasten haben. Das Display ist im Verhältnis weiter nach hinten gewandert. Beibehalten wurde die Anordnung des Netzschalters rechts hinten auf der Gehäuseoberseite. Die Form der Tasten ist etwas rundlicher geworden, aber die Farben haben sich nicht wesentlich verändert, so dass der Rechner sofort als Triumph-Adler erkennbar ist.
 
 
 
In meinen Augen wirken die neuen Rechner, abgesehen von der Tastatur, älter als die schwarzen Modelle. Das liegt nicht nur an den heute altbacken wirkenden Farben, sondern auch daran, dass der helle Kunststoff zur Vergilbung neigt. Bei den älteren Modellen war davon, wenn überhaupt, nur der untere Teil des Gehäuses betroffen, was in der Praxis kaum aufgefallen ist. Auch die hellen Zifferntasten der neuen Modelle scheinen in diesem Punkt empfindlicher zu sein als die der älteren Modelle.
 
 
 
Interessanterweise hat Triumph-Adler die schwarzen Gehäuse in den 1990er Jahren wieder aufgegriffen, angefangen mit den druckenden Rechnern der carat-Familie (z.B. [[Triumph-Adler 1121 PD carat|1121 PD carat]]). Auch die aktuellen anzeigenden Tischrechner, z.B. der [[Triumph-Adler J 1210 solar|J 1210 solar]], sind schwarz.
 
  
 
Funktional gibt es zwischen dem 807 und seinem Vorgänger nur kleine Unterschiede: Beim 807 ist die Vorzeichenwechsel-Taste ersatzlos entfallen (obwohl dafür Platz wäre), und eine der beiden Clear-Tasten ist jetzt mit "CE" statt mit "CI" beschriftet. Wie beim 806 ist nur ein Schiebeschalter für die Kommamodi vorhanden, wobei die Reihenfolge dieser Modi sich geändert hat (AM-2-3-F statt AM-F-2-3 beim 806).
 
Funktional gibt es zwischen dem 807 und seinem Vorgänger nur kleine Unterschiede: Beim 807 ist die Vorzeichenwechsel-Taste ersatzlos entfallen (obwohl dafür Platz wäre), und eine der beiden Clear-Tasten ist jetzt mit "CE" statt mit "CI" beschriftet. Wie beim 806 ist nur ein Schiebeschalter für die Kommamodi vorhanden, wobei die Reihenfolge dieser Modi sich geändert hat (AM-2-3-F statt AM-F-2-3 beim 806).
 
Wie die meisten seiner Vorgänger hat auch der 807 einen klappbaren Standfuß, der hilfreich ist, wenn man störende Reflexionen im Display vermeiden will.
 
  
 
== Innenleben ==
 
== Innenleben ==
Nicht nur das Äußere des 807 wurde gegenüber den Vorgängermodellen grundlegend verändert, sondern auch der innere Aufbau. Waren bisher alle Komponenten an der Gehäuseoberschale befestigt, ist es jetzt umgekehrt. Trafo, Netzschalter und Sicherungshalter sind nach wie vor auf einen Blechrahmen im hinteren Bereich des Rechners montiert. Der Trafo ist seltsamerweise leicht geneigt eingebaut, obwohl das bei leicht nach rechts verschobenen Befestigungsbohrungen nicht nötig gewesen wäre.
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Der 807 ist aufgebaut wie seine 12-stelligen Verwandten, allerdings mit einem Unterschied: Die Platine ist schräg an dem Blechrahmen der Netzteileinheit befestigt, wodurch die Displayeinheit ohne Plastikstützen direkt auf ihr befestigt werden konnte. Aus diesem Grund ist dieser Blechrahmen auch nicht identisch mit dem in den beiden anderen Modellen.
 
 
Die Platine ist ebenfalls am Blechrahmen befestigt. Sie sitzt in einem Winkel von etwa 45°, so dass die Displayeinheit flach darauf befestigt werden konnte. Darunter sitzt das Rechen-IC, ein NEC µPD943C – das gleiche IC wie schon im 806, was den praktisch unveränderten Funktionsumfang erklärt. Seltsamerweise kommt dieses IC im 807 ohne ein Treiber-IC zur Ansteuerung der Anzeige aus.
 
 
 
Platine und Trafo sind über ein aussteckbares Kabel verbunden, während die Tastatur an einem beidseitig angelöteten Flachbandkabel hängt. Sie ist auf einer Metallplatte aufgebaut und ruht ohne weitere Befestigung auf vier Stützen am Gehäuseboden.
 
 
 
== Verwandtschaft ==
 
Der 807 hat drei 12-stellige Verwandte, den [[Triumph-Adler 1217|1217]], [[Triumph-Adler 1218|1218]] und [[Triumph-Adler 1218 AD|1218 AD]] , die sich im Funktionsumfang unterscheiden. Alle vier Modelle sitzen im gleichen Gehäuse. Einen 817 mit Speicher scheint es nicht gegeben zu haben (der [[Triumph-Adler L 817 solar]] ist ein vergleichsweise moderner Taschenrechner), und auch ein 1207 ist mir bisher noch nicht begegnet. Im [[Büromaschinenlexikon]] werden wie in der unten verlinkten Werbeanzeige nur die Modelle 807, 1217 und 1218 aufgeführt.
 
  
Nach meinem Wissensstand ist der 807 der letzte achtstellige Tischrechner von Triumph-Adler und auch das letzte anzeigende Modell ohne Speicher. Als Nachfolger kann man deshalb das zehnstellige Modell [[Triumph-Adler D 100|D 100]] betrachten, das schon in der Ausgabe 1980 des Büromaschinenlexikons den 1978 erstmals aufgeführten 807 ersetzt hat. Etwa zeitgleich sind auch die ersten LCD-Modelle erschienen, z.B. der [[Triumph-Adler LC 110|LC 110]].
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Das Rechen-IC ist ein NEC µPD943C – das gleiche IC wie schon im 806, was den praktisch unveränderten Funktionsumfang erklärt. Seltsamerweise kommt dieses IC im 807 ohne ein Treiber-IC zur Ansteuerung der Anzeige aus.
  
Wer den 807 und seine 12-stelligen Verwandten gebaut hat, ist unklar. Abgesehen davon, dass sich der Aufbau völlig verändert hat, fehlen auch andere Hinweise auf [[Omron]], den Herstelle der Vorgängermodelle. Optisch ähneln diese Rechner sehr den zeitgenössischen, von [[General]] gebauten druckenden Rechnern und auch dem ebenfalls von General stammenden, bereits erwähnten LC 110, aber das Typenschild und die Beschriftung der Platinen sprechen gegen diesen Hersteller. Die Frage muss also erst einmal offen bleiben.
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Die Tastaturplatine trägt die Nummer 840212, die Hauptplatine 840215. Damit stehen die Platinen des 807 numerisch nach denen im 1218 (840210 bzw. 840213) und 1217 (840211 bzw. 840214). Dies zeigt auch, dass alle drei Modell gleichzeitig entwickelt wurden und dass es sehr wahrscheinlich keinen 817 gibt, also ein achtstelliges Modell mit Speicher.  
  
 
== Galerie ==
 
== Galerie ==
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[[Kategorie:Anzeigender Tischrechner]]
 
[[Kategorie:Anzeigender Tischrechner]]
 
[[Kategorie:Triumph-Adler|807]]
 
[[Kategorie:Triumph-Adler|807]]
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[[Kategorie:Von Omron gebaut]]

Version vom 23:10, 5. Apr 2014

Adler 807

Der Triumph-Adler 807 (EC51) ist ein achtstelliger anzeigender Tischrechner mit VF-Display. Meine Exemplare sind von 1978.

Der 807 ist der Nachfolger des 806 (EC34) und sitzt im gleichen Gehäuse wie die 12-stelligen Modelle 1217 und 1218.

Funktional gibt es zwischen dem 807 und seinem Vorgänger nur kleine Unterschiede: Beim 807 ist die Vorzeichenwechsel-Taste ersatzlos entfallen (obwohl dafür Platz wäre), und eine der beiden Clear-Tasten ist jetzt mit "CE" statt mit "CI" beschriftet. Wie beim 806 ist nur ein Schiebeschalter für die Kommamodi vorhanden, wobei die Reihenfolge dieser Modi sich geändert hat (AM-2-3-F statt AM-F-2-3 beim 806).

Innenleben

Der 807 ist aufgebaut wie seine 12-stelligen Verwandten, allerdings mit einem Unterschied: Die Platine ist schräg an dem Blechrahmen der Netzteileinheit befestigt, wodurch die Displayeinheit ohne Plastikstützen direkt auf ihr befestigt werden konnte. Aus diesem Grund ist dieser Blechrahmen auch nicht identisch mit dem in den beiden anderen Modellen.

Das Rechen-IC ist ein NEC µPD943C – das gleiche IC wie schon im 806, was den praktisch unveränderten Funktionsumfang erklärt. Seltsamerweise kommt dieses IC im 807 ohne ein Treiber-IC zur Ansteuerung der Anzeige aus.

Die Tastaturplatine trägt die Nummer 840212, die Hauptplatine 840215. Damit stehen die Platinen des 807 numerisch nach denen im 1218 (840210 bzw. 840213) und 1217 (840211 bzw. 840214). Dies zeigt auch, dass alle drei Modell gleichzeitig entwickelt wurden und dass es sehr wahrscheinlich keinen 817 gibt, also ein achtstelliges Modell mit Speicher.

Galerie

Eigene Exemplare

  • Inv.Nr. 4010, "Adler", Seriennummer 70627693, Baujahr 1978, Zustand: funktionsfähig
  • Inv.Nr. 4051, "Triumph", Seriennummer 70629290, Baujahr 1978, Zustand: funktionsfähig

Externe Links