Walther ETR 1090: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Tastatur besteht aus einzelnen, relativ hohen Schalterelementen, wie man sie auch in anderen Walther-Rechnern dieser Zeit findet, z.B. im [[Walther ETR 2058|ETR 2058]]. Die Schalter sind direkt auf die Platine gelötet. Hinter der Tastatur befindet sich links das Haupt-IC, ein Rockwell A4806CB. Hinter der Displayeinheit (Futaba 13-BT-02) sitzen der Trafo und einige weitere Bauteile. Das kastenförmige Bauteil links hinten ist vermutlich der Inverter, der aus der Akkuspannung die für das Display benötigte höhere Spannung erzeugt.  
 
Die Tastatur besteht aus einzelnen, relativ hohen Schalterelementen, wie man sie auch in anderen Walther-Rechnern dieser Zeit findet, z.B. im [[Walther ETR 2058|ETR 2058]]. Die Schalter sind direkt auf die Platine gelötet. Hinter der Tastatur befindet sich links das Haupt-IC, ein Rockwell A4806CB. Hinter der Displayeinheit (Futaba 13-BT-02) sitzen der Trafo und einige weitere Bauteile. Das kastenförmige Bauteil links hinten ist vermutlich der Inverter, der aus der Akkuspannung die für das Display benötigte höhere Spannung erzeugt.  
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Die fünf Akku-Zellen befinden sich auf der Unterseite der Platine. Sie werden durch die recht solide wirkenden Kontaktbleche gehalten und von Stützen im Gehäuseboden stabilisiert. Zwischen der Platine und den vier paarweise angeordneten Akkus befindet sich ein auf den Bildern nicht sichtbares Stück Karton; der fünfte Akku liegt auf seinen Kontaktblechen auf und wird so auf Abstand zur Platine gehalten.
  
 
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Version vom 00:45, 9. Jun 2018

Walther ETR 1090

Der Walther ETR 1090 ist ein anzeigender wissenschaftlicher Tischrechner mit Digitron-Display. Mein Exemplar ist von 1977.

Die Anzeige hat eine Kapazität von acht Stellen in der Mantisse und zwei im Exponenten. Soweit ich es bis jetzt herausfinden konnte, zeigt der Rechner ein Ergebnis immer in der Exponentialschreibweise an; statt 0,5 erhält man also 5,0000000-01.

Der Funktionsumfang mit Speicher, logarithmischen und trigonometrischen Funktionen entspricht frühen wissenschaftlichen Taschenrechnern. Die Potenzierungsfunktion erlaubt auch nicht-ganzzahlige Exponenten, obwohl die Taste mit Xn beschriftet ist. Auch eine Taste für den Registertausch ist vorhanden, was man an modernen wissenschaftlichen Rechnern eher selten findet. Anders als diese kann der ETR 1090 jedoch nur zwei Klammerebenen verwalten, und er beherrscht auch nicht die Punkt- vor Strichrechnung. Eher ungewöhnlich ist die [P→R]-Taste, mit der Polar- in Rechteckkoordinaten umgerechnet werden können und vielleicht auch umgekehrt. Wie dies funktioniert, habe ich allerdings noch nicht herausgefunden, ebensowenig den Sinn bzw. die Funktionsweise der [DEG]-Taste. Auch ist es mir bis jetzt nicht gelungen, das Winkelmaß von Grad auf Radiant umzuschalten.

Der ETR 1090 kann auch netzunabhängig verwendet werden, denn er enthält einen Akkusatz, bestehend aus fünf NiCd-Zellen im handelsüblichen AA-Format. Natürlich läuft der Rechner auch mit modernen NiMH-Akkus, allerdings sollten diese niemals mit der integrierten Ladeelektronik geladen werden! Mein vermutlich relativ frühes Exemplar hat keinen Batteriefachdeckel, so dass der Rechner zum Austausch der Akkus geöffnet werden muss; bei neueren Versionen des ETR 1090 ist das nicht mehr nötig.

Innenleben

Der Rechner ist über vier Schrauben auf der Unterseite leicht zu öffnen. Die Tastatur und der Ein-/Ausschalter sind auf der Platine befestigt, so dass sich die obere Gehäusehälfte ohne weiteren Aufwand abnehmen lässt.

Die Tastatur besteht aus einzelnen, relativ hohen Schalterelementen, wie man sie auch in anderen Walther-Rechnern dieser Zeit findet, z.B. im ETR 2058. Die Schalter sind direkt auf die Platine gelötet. Hinter der Tastatur befindet sich links das Haupt-IC, ein Rockwell A4806CB. Hinter der Displayeinheit (Futaba 13-BT-02) sitzen der Trafo und einige weitere Bauteile. Das kastenförmige Bauteil links hinten ist vermutlich der Inverter, der aus der Akkuspannung die für das Display benötigte höhere Spannung erzeugt.

Die fünf Akku-Zellen befinden sich auf der Unterseite der Platine. Sie werden durch die recht solide wirkenden Kontaktbleche gehalten und von Stützen im Gehäuseboden stabilisiert. Zwischen der Platine und den vier paarweise angeordneten Akkus befindet sich ein auf den Bildern nicht sichtbares Stück Karton; der fünfte Akku liegt auf seinen Kontaktblechen auf und wird so auf Abstand zur Platine gehalten.

Versionen

Vom ETR 1090 gibt es verschiedene Gehäuse und Platinenversionen. So ist im Büromaschinenlexikon (BML) 1978 ein Exemplar mit einem Lüftungsgitter hinter der Anzeige und einer hellen Gehäuseunterseite abgebildet, wobei unklar ist, ob diese Variante tatsächlich im Handel war. Weitere Unterschiede gibt es beim Walther-Logo hinter der Anzeige, welches bei meinem Exemplar sowie bei dem im BML 1978 eingeprägt ist, während neuere Exemplare ein schwarz bedrucktes Schild mit einem moderneren Walther-Logo haben. Diese Version ist auch im BML 1980 abgebildet (siehe Weblinks). Der bei neueren Exemplaren vorhandene Batteriefachdeckel wurde bereits erwähnt.

Von der Platine gibt es mindestens zwei Versionen. Bei meinem Exemplar (Platinennummer 2443236) sitzt der Trafo relativ zentral hinter der Anzeigeeinheit, während er bei den beiden Exemplaren von Markus Sigg (Platinennummer 2446596) deutlich weiter rechts angeordnet ist. Auch die meisten anderen Bauteile im hinteren Teil der Platine sind anders angeordnet.

Auch der Rechner selbst hat wie die Platine eine Erzeugnisnummer, die auf dem Typenschild vor der Seriennummer steht. Diese ist bei meinem Exemplar 2442850, bei den Exemplaren von Markus Sigg 2446561.

Verwandte Rechner

Das Gehäuse des ETR 1090 entspricht weitgehend dem des nichtwissenschaftlichen Walther ETR 1081.

Andere Rechner, die auf dem Rockwell A4806 basieren, sind mir nicht bekannt. Der von der IC-Nummer her ähnlichste Rechner in meiner Sammlung ist der Triumph-Adler 108 T, der einen Rockwell A4802 enthält. Tastatur und Funktionsumfang unterscheiden sich jedoch erheblich.

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.-Nr. 3206, Seriennummer 5222735, Baujahr 1977, Zustand: funktionsfähig

Externe Links