Sharp CS-2106: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Rechnerwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(lf)
Zeile 5: Zeile 5:
 
Das bei Sharp eher seltene Panaplex-Display hat der CS-2106 von seinen Vorgänger, dem [[Sharp CS-229|CS-229]], übernommen (Der [[Sharp CS-2101|CS-2101]] kann als preiswertes Modell nicht als direkter Vorgänger gelten, und die Nummern 2102 bis 2105 sind vermutlich unbesetzt geblieben).
 
Das bei Sharp eher seltene Panaplex-Display hat der CS-2106 von seinen Vorgänger, dem [[Sharp CS-229|CS-229]], übernommen (Der [[Sharp CS-2101|CS-2101]] kann als preiswertes Modell nicht als direkter Vorgänger gelten, und die Nummern 2102 bis 2105 sind vermutlich unbesetzt geblieben).
  
Zum Funktionsumfang des CS-2106 gehören neben den Grundrechenarten ein Speicher mit vier Tasten, Quadratwurzel, [[Registertausch]] (die [↕]-Taste), ein Konstanten-Speicher sowie eine Prozentautomatik. Der Rechner kennt auf den ersten Blick keinen Fließkommamodus, dafür lassen sich die Festkommamodi 0, 1, 2, 3, 4, 6 und 11 (!) einstellen. Letzterer ist jedoch praktisch der Fließkommamodus, denn wenn es mehr als eine Vorkommastelle gibt, wird die Zahl der Nachkommastellen entsprechend reduziert.
+
Zum Funktionsumfang des CS-2106 gehören neben den Grundrechenarten ein Speicher mit vier Tasten, Quadratwurzel, [[Registertausch]] (die [↕]-Taste), ein Konstanten-Speicher sowie eine Prozentautomatik. Der Rechner kennt auf den ersten Blick keinen Fließkommamodus, dafür lassen sich die Festkommamodi 0, 1, 2, 3, 4, 6 und 11 (!) einstellen. Letzterer ist jedoch praktisch der Fließkommamodus, denn wenn es mehr als eine Vorkommastelle gibt, wird die Zahl der Nachkommastellen entsprechend reduziert. Die letzte Stelle kann wahlweise auf, ab- oder kaufmännisch gerundet werden.
  
 
Da das Display beim Rechnen nicht abgeschaltet wird, kann man dem Rechner anhand schnell wechselnder Ziffern bei der Arbeit zuschauen, was besonders beim fast zwei Sekunden dauernden Wurzelziehen sehr eindrucksvoll ist.  
 
Da das Display beim Rechnen nicht abgeschaltet wird, kann man dem Rechner anhand schnell wechselnder Ziffern bei der Arbeit zuschauen, was besonders beim fast zwei Sekunden dauernden Wurzelziehen sehr eindrucksvoll ist.  
  
 
== Innenleben ==
 
== Innenleben ==
 +
Nach dem Lösen der vier Schrauben auf der Unterseite und dem Entfernen der beiden Schiebeschalterkappen lässt sich das Gehäuseoberteil leicht abnehmen. Es hängt dann noch an einem Massekabel, das aber abgeschraubt werden kann.
 +
 +
Die Platine ist relativ groß, wobei auf der vorderen Hälfte die Tastatur aufgebaut ist. Die hintere Hälfte wird von Transistoren und Kondensatoren dominiert, die zur Ansteuerung der Anzeige dienen. Das Haupt-IC, ein Mitsubishi M58617, sitzt links direkt oberhalb der Tastatur. Etwas weiter hinten befindet sich ein kleineres M58613, das vermutlich Teil der Rechnerlogik ist. Drei kleinere ICs vom Typ Hitachi HD3233P dienen vermutlich vor den Transistoren als erste Stufe bei der Ansteuerung der Anzeige.
 +
 +
Die Panaplex-Anzeigeeinheit vom Typ Hitachi H1831B steckt in einem Platinenstecker, der an einer Kunststoffschiene an der Hinterkante der Hauptplatine befestigt ist. Neben 12 Siebensegment-Anzeigen enthält die Anzeige Statusanzeigen für das Minuszeichen, den Speicher, eine nicht genutzte V-Anzeige für einen [[V-Speicher]] sowie eine anscheinend ebenfalls nicht genutzte K-Anzeige.
 +
 +
Die Netzteilelektronik sitzt auf einer eigenen Platine hinten im Gehäuse, in deren Mitte der Trafo montiert ist. Ein aussteckbares Verbindungskabel mit fünf Adern überträgt die verschiedenen Spannungen auf die Hauptplatine. 
  
 
== Probleme ==
 
== Probleme ==
Zeile 16: Zeile 23:
 
Ein paar Monate später habe ich einen zweiten CS-2106 erhalten, der zwar äußerlich nicht mehr so schön war, dafür aber funktioniert hat. Ich habe dann die Netzteilplatinen der beiden Rechner ausgetauscht, so dass ich jetzt einen sehr schönen ''und'' funktionierenden CS-2106 habe. Möglicherweise kann ich durch die jetzt möglichen Vergleichsmessungen eines Tages auch den Fehler im ersten Gerät lokalisieren.  
 
Ein paar Monate später habe ich einen zweiten CS-2106 erhalten, der zwar äußerlich nicht mehr so schön war, dafür aber funktioniert hat. Ich habe dann die Netzteilplatinen der beiden Rechner ausgetauscht, so dass ich jetzt einen sehr schönen ''und'' funktionierenden CS-2106 habe. Möglicherweise kann ich durch die jetzt möglichen Vergleichsmessungen eines Tages auch den Fehler im ersten Gerät lokalisieren.  
  
 +
Übrigens sind die Gehäuse der Rechner nicht vollkommen identisch; das laut Seriennummer jüngere Gerät hat eine kleinere Lüftungsöffnung.
  
 
+
Später habe ich noch einen dritten CS-2106 erhalten. Er schien demnächst defekt zu sein, allerdings hat es nur ungewöhnlich lange gedauert, bis die Anzeige „gezündet“  hat.
Übrigens sind die Gehäuse der beiden Rechner nicht vollkommen identisch; das laut Seriennummer jüngere Gerät hat eine kleinere Lüftungsöffnung.
 
  
 
== Ähnliche Rechner ==
 
== Ähnliche Rechner ==
 
Eine Variante des CS-2106 mit (vermutlich) der gleichen Platine und einer sehr ähnlichen Tastatur ist der [[Facit 1119]]. Im Design unterscheiden sich beide Rechner aber wie Tag und Nacht, wobei das durchaus auch wertend zu verstehen ist!
 
Eine Variante des CS-2106 mit (vermutlich) der gleichen Platine und einer sehr ähnlichen Tastatur ist der [[Facit 1119]]. Im Design unterscheiden sich beide Rechner aber wie Tag und Nacht, wobei das durchaus auch wertend zu verstehen ist!
 +
 +
Das Nachfolgemodell des CS-2106 ist der [[Sharp CS-2108|CS-2108]], bei dem die Elektronik deutlich vereinfacht und verkleinert wurde.
  
 
== Eigene Exemplare ==
 
== Eigene Exemplare ==
Zeile 32: Zeile 41:
 
[[Kategorie:Sharp|CS-2106]]
 
[[Kategorie:Sharp|CS-2106]]
 
[[Kategorie:Sharp-Reihe 122|2106]]
 
[[Kategorie:Sharp-Reihe 122|2106]]
 +
[[Kategorie:Baustelle]]

Version vom 23:30, 12. Jan 2017

Datei:Cs-2106.jpg
Sharp CS-2106

Der Sharp CS-2106 ist ein 12-stelliger anzeigender Tischrechner mit Panaplex-Display. Meine Exemplare sind von 1974.

Das bei Sharp eher seltene Panaplex-Display hat der CS-2106 von seinen Vorgänger, dem CS-229, übernommen (Der CS-2101 kann als preiswertes Modell nicht als direkter Vorgänger gelten, und die Nummern 2102 bis 2105 sind vermutlich unbesetzt geblieben).

Zum Funktionsumfang des CS-2106 gehören neben den Grundrechenarten ein Speicher mit vier Tasten, Quadratwurzel, Registertausch (die [↕]-Taste), ein Konstanten-Speicher sowie eine Prozentautomatik. Der Rechner kennt auf den ersten Blick keinen Fließkommamodus, dafür lassen sich die Festkommamodi 0, 1, 2, 3, 4, 6 und 11 (!) einstellen. Letzterer ist jedoch praktisch der Fließkommamodus, denn wenn es mehr als eine Vorkommastelle gibt, wird die Zahl der Nachkommastellen entsprechend reduziert. Die letzte Stelle kann wahlweise auf, ab- oder kaufmännisch gerundet werden.

Da das Display beim Rechnen nicht abgeschaltet wird, kann man dem Rechner anhand schnell wechselnder Ziffern bei der Arbeit zuschauen, was besonders beim fast zwei Sekunden dauernden Wurzelziehen sehr eindrucksvoll ist.

Innenleben

Nach dem Lösen der vier Schrauben auf der Unterseite und dem Entfernen der beiden Schiebeschalterkappen lässt sich das Gehäuseoberteil leicht abnehmen. Es hängt dann noch an einem Massekabel, das aber abgeschraubt werden kann.

Die Platine ist relativ groß, wobei auf der vorderen Hälfte die Tastatur aufgebaut ist. Die hintere Hälfte wird von Transistoren und Kondensatoren dominiert, die zur Ansteuerung der Anzeige dienen. Das Haupt-IC, ein Mitsubishi M58617, sitzt links direkt oberhalb der Tastatur. Etwas weiter hinten befindet sich ein kleineres M58613, das vermutlich Teil der Rechnerlogik ist. Drei kleinere ICs vom Typ Hitachi HD3233P dienen vermutlich vor den Transistoren als erste Stufe bei der Ansteuerung der Anzeige.

Die Panaplex-Anzeigeeinheit vom Typ Hitachi H1831B steckt in einem Platinenstecker, der an einer Kunststoffschiene an der Hinterkante der Hauptplatine befestigt ist. Neben 12 Siebensegment-Anzeigen enthält die Anzeige Statusanzeigen für das Minuszeichen, den Speicher, eine nicht genutzte V-Anzeige für einen V-Speicher sowie eine anscheinend ebenfalls nicht genutzte K-Anzeige.

Die Netzteilelektronik sitzt auf einer eigenen Platine hinten im Gehäuse, in deren Mitte der Trafo montiert ist. Ein aussteckbares Verbindungskabel mit fünf Adern überträgt die verschiedenen Spannungen auf die Hauptplatine.

Probleme

Mein erster CS-2106, der äußerlich sehr gut erhalten war, hat mich leider in defektem Zustand erreicht. Der Fehler betrifft das Display bzw. dessen Spannungsversorgung; ich konnte als defekte Komponente die Netzteilplatine identifizieren.

Ein paar Monate später habe ich einen zweiten CS-2106 erhalten, der zwar äußerlich nicht mehr so schön war, dafür aber funktioniert hat. Ich habe dann die Netzteilplatinen der beiden Rechner ausgetauscht, so dass ich jetzt einen sehr schönen und funktionierenden CS-2106 habe. Möglicherweise kann ich durch die jetzt möglichen Vergleichsmessungen eines Tages auch den Fehler im ersten Gerät lokalisieren.

Übrigens sind die Gehäuse der Rechner nicht vollkommen identisch; das laut Seriennummer jüngere Gerät hat eine kleinere Lüftungsöffnung.

Später habe ich noch einen dritten CS-2106 erhalten. Er schien demnächst defekt zu sein, allerdings hat es nur ungewöhnlich lange gedauert, bis die Anzeige „gezündet“ hat.

Ähnliche Rechner

Eine Variante des CS-2106 mit (vermutlich) der gleichen Platine und einer sehr ähnlichen Tastatur ist der Facit 1119. Im Design unterscheiden sich beide Rechner aber wie Tag und Nacht, wobei das durchaus auch wertend zu verstehen ist!

Das Nachfolgemodell des CS-2106 ist der CS-2108, bei dem die Elektronik deutlich vereinfacht und verkleinert wurde.

Eigene Exemplare

  • Inv.Nr. 716, Seriennummer 49034204, Zustand: defekt, Gehäuse vergilbt
  • Inv.Nr. 3606, Seriennummer 49087910, Zustand: funktionsfähig
  • Inv.Nr. 3677, Seriennummer 49049604, Zustand: funktionsfähig, vergilbt