Triumph-Adler 1210 PD

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Adler 1210 PD

Der Triumph-Adler 1210 PD (CP31) ist ein 12-stelliger druckender Tischrechner mit Leuchtanzeige. Mein Exemplar ist von 1977.

Dieses Modell war vermutlich der erste Triumph-Adler-Rechner mit Drucker und Display. Spätestens 1977 ist auch der 1217 PD (CP40) erschienen, aber seine höhere CP-Nummer und sein moderneres Design lassen vermuten, dass er jünger ist. Der 1210 PD ist leider in keiner Ausgabe des Büromaschinenlexikons aufgeführt, so dass diese Frage zunächst einmal offen bleiben muss.

Der 1210 PD ist etwas kleiner als die "großen" druckenden TA-Rechner dieser Zeit, etwa der 1218 P, aber breiter als die "kleinen" Modelle, z.B. der 121 P (CP9). Auch sonst fällt er aus der Reihe: Seine Typenbezeichnung deutet auf ein sehr frühes Modell hin, analog zum anzeigenden 1210, aber das täuscht. Auch der Hersteller des Rechners ist ungewöhnlich: Während die meisten anderen druckenden TA-Rechner bis etwa Mitte der 1980er Jahre von General gebaut wurden, stammt der 1210 PD aus dem Hause Omron, wie auch die anzeigenden TA-Rechner dieser Zeit.

Der 1210 PD hat 31 Tasten und wirkt deshalb sehr funktionsreich. Dem gegenüber steht allerdings nur ein Schiebeschalter für die Kommaposition, und bei genauerem Hinsehen stellt man fest, dass drei der sechs kleinen Tasten am oberen Rand der Tastatur einrastend sind und damit die Rolle von Schiebeschaltern einnehmen: [n] aktiviert den Postenzähler, [NP] ("no print") schaltet das Druckwerk ab und [A] aktiviert den akkumulierenden Speicher, also das automatische Aufsummieren der Endergebnisse. Weitere Funktionen sind ein Konstantenspeicher ([K]-Taste, angezeigt durch ein rotes K links vom Display!) und die [EX]-Taste für den Registertausch. Damit ist der Rechner in der Ausstattung zwischen den "großen" und den "kleinen" Rechnern angesiedelt.

Als Nachfolger des 1210 PD muss man den noch 1977 erschienenen 121 PD (CP42(4)) betrachten, den ersten Vertreter der bekannten Reihe 121 PD.

Innenleben

Nach dem Öffnen von vier Schrauben auf der Unterseite lässt sich die Gehäuseoberschale leicht abnehmen. Die Tastatur liegt auf Stützen in der Unterschale auf und lässt sich nach vorne klappen, wenn man das angeschraubte Erdungskabel gelöst hat.

Das Druckwerk ist ein Epson Model 310, die CPU ein Omron (Hitachi) HD37151. Außerdem sind drei Treiber-ICs vom Typ BA612 vorhanden. Ungewöhnlich ist der ohne zwingenden Grund schief eingebaute Trafo, der zumindest bei meinem Exemplar durch Verbiegen der Befestigungslaschen zusätzlich etwas nach hinten geneigt ist. Dahinter befindet sich an einem senkrecht stehenden Blech eine Schmelzsicherung.

Dass der Rechner von Omron stammt, erkennt man übrigens nicht nur an der CPU, sondern auch an der Beschriftung der Platinen mit "T1210PD" bzw. "TAV-1210PD", was den Beschriftungen in den anzeigenden Rechnern entspricht. "TAV" steht dabei möglicherweise für "Triumph-Adler Vertriebs-GmbH".

Galerie

Eigenes Exemplar

  • Inv.Nr. 4007, "Adler", Seriennummer 70002277, Baujahr 1977, Zustand: funktionsfähig, Handbuch vorhanden