Triumph-Adler 1210 PD: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Triumph-Adler 1210 PD''' (CP31) ist ein 12-stelliger druckender Tischrechner mit Leuchtanzeige. Meine Exemplare sind beide von 1977.
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Der '''Triumph-Adler 1210 PD''' (CP31) ist ein zwölfstelliger druckender Tischrechner mit Digitron-Anzeige. Meine Exemplare sind beide von 1977.
  
Dieses Modell war vermutlich der erste Triumph-Adler-Rechner mit Drucker ''und'' Display. Spätestens 1977 ist auch der [[Triumph-Adler 1217 PD|1217 PD]] (CP40) erschienen, aber seine höhere CP-Nummer und sein moderneres Design lassen vermuten, dass er jünger ist. Der 1210 PD ist leider in keiner Ausgabe des [[Büromaschinenlexikon]]s aufgeführt, so dass diese Frage zunächst einmal offen bleiben muss.  
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Dieses Modell war einer der ersten Triumph-Adler-Rechner mit Drucker ''und'' Display. Vermutlich etwa gleichzeitig sind auch der [[Triumph-Adler 1217 PD|1217 PD (CP40)]] und der [[Triumph-Adler 121 PD (CP41)|121 PD (CP41)]] erschienen. Weder 1210 PD noch 121 PD sind im [[Büromaschinenlexikon]] aufgeführt, so dass die Frage, wer tatsächlich der Erste war, zunächst einmal offen bleiben muss.  
  
Der 1210 PD ist etwas kleiner als die „großen“ druckenden TA-Rechner dieser Zeit, etwa der [[Triumph-Adler 1216 P|1216 P]], aber breiter als die „kleinen“ Modelle, z.B. der [[Triumph-Adler 121 P (CP9)|121 P (CP9)]]. Auch sonst fällt er aus der Reihe: Seine Typenbezeichnung deutet auf ein sehr frühes Modell hin, analog zum anzeigenden [[Triumph-Adler 1210|1210]], aber das täuscht. Auch der Hersteller des Rechners ist ungewöhnlich: Während die meisten anderen druckenden TA-Rechner bis etwa Mitte der 1980er Jahre von [[General]] gebaut wurden, stammt der 1210 PD aus dem Hause [[Omron]], wie auch die anzeigenden TA-Rechner dieser Zeit.
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Der 1210 PD ist etwas kleiner als die „großen“ druckenden TA-Rechner dieser Zeit, etwa der [[Triumph-Adler 1216 P|1216 P]], aber breiter als die „kleinen“ Modelle, z.B. der [[Triumph-Adler 121 P (CP9)|121 P (CP9)]]. Auch sonst fällt er aus der Reihe: Seine Typenbezeichnung deutet auf ein sehr frühes Modell hin, analog zum anzeigenden [[Triumph-Adler 1210|1210]], aber das täuscht. Auch der Hersteller des Rechners ist ungewöhnlich: Während die meisten anderen druckenden TA-Rechner bis etwa Mitte der 1980er Jahre von [[General]] gebaut wurden, stammt der 1210 PD aus dem Hause [[Omron]], wie auch die anzeigenden TA-Rechner dieser Zeit.
  
 
Der 1210 PD hat 31 Tasten und wirkt deshalb sehr funktionsreich. Dem gegenüber steht allerdings nur ein Schiebeschalter für die Kommaposition, und bei genauerem Hinsehen stellt man fest, dass drei der sechs kleinen Tasten am oberen Rand der Tastatur einrastend sind und damit die Rolle von Schiebeschaltern einnehmen: [n] aktiviert den Postenzähler, [NP] („no print“) schaltet das Druckwerk ab und [A] aktiviert den akkumulierenden Speicher, also das automatische Aufsummieren der Endergebnisse. Weitere Funktionen sind ein Konstantenspeicher ([K]-Taste, angezeigt durch ein rotes K links vom Display!) und die [EX]-Taste für den [[Registertausch]]. Damit ist der Rechner in der Ausstattung zwischen den „großen“ und den „kleinen“ Rechnern angesiedelt.
 
Der 1210 PD hat 31 Tasten und wirkt deshalb sehr funktionsreich. Dem gegenüber steht allerdings nur ein Schiebeschalter für die Kommaposition, und bei genauerem Hinsehen stellt man fest, dass drei der sechs kleinen Tasten am oberen Rand der Tastatur einrastend sind und damit die Rolle von Schiebeschaltern einnehmen: [n] aktiviert den Postenzähler, [NP] („no print“) schaltet das Druckwerk ab und [A] aktiviert den akkumulierenden Speicher, also das automatische Aufsummieren der Endergebnisse. Weitere Funktionen sind ein Konstantenspeicher ([K]-Taste, angezeigt durch ein rotes K links vom Display!) und die [EX]-Taste für den [[Registertausch]]. Damit ist der Rechner in der Ausstattung zwischen den „großen“ und den „kleinen“ Rechnern angesiedelt.
 
Als Nachfolger des 1210 PD muss man den 1977 erschienenen [[Triumph-Adler 121 PD (CP42(4))|121 PD (CP42(4))]] betrachten, den ersten Vertreter der bekannten [[Reihe Triumph-Adler 121 PD|Reihe 121 PD]].
 
  
 
== Innenleben ==
 
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== Verwandtschaft ==
Der 1210 PD ist ein Einzelgänger im Triumph-Adler-Programm; jedenfalls keine ich keine ähnlichen Modelle und auch keinen anderen von Omron gebauten druckenden TA-Rechner. Es gibt jedoch ein von General gebautes Modell, den [[Triumph-Adler 121 PD (CP41)|121 PD (CP41)]], dessen Tastatur und Funktionsumfang fast genau dem des 1210 PD entsprechen. Die einzigen Unterschiede sind das Fehlen der [EX]-Taste beim 121 PD sowie dessen doppelt breite [0]-Taste.
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Einen gleichwertigen Nachfolger im Sinne eines zwischen den „kleinen“ und „großen“ Rechnern stehenden Modells hat der 1210 PD nicht erhalten. Stattdessen wurde der im Funktionsumfang fast gleiche, aber von General gebaute [[Triumph-Adler 121 PD (CP41)|121 PD (CP41)]] zum Ausgangspunkt der erfolgreichen und noch heute verkauften [[Reihe Triumph-Adler 121 PD|Reihe 121 PD]]. Tastatur und Funktionsumfang dieses Modells stimmen fast mit dem 1210 PD überein; die einzigen Unterschiede sind das Fehlen der [EX]-Taste beim 121 PD sowie dessen doppelt breite [0]-Taste.
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Der Nachfolger des 121 PD und damit auch des 1210 PD ist der [[Triumph-Adler 121 PD (CP42(4))|121 PD (CP42(4))]].
  
 
== Galerie ==
 
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Aktuelle Version vom 27. August 2018, 22:53 Uhr

Adler 1210 PD

Der Triumph-Adler 1210 PD (CP31) ist ein zwölfstelliger druckender Tischrechner mit Digitron-Anzeige. Meine Exemplare sind beide von 1977.

Dieses Modell war einer der ersten Triumph-Adler-Rechner mit Drucker und Display. Vermutlich etwa gleichzeitig sind auch der 1217 PD (CP40) und der 121 PD (CP41) erschienen. Weder 1210 PD noch 121 PD sind im Büromaschinenlexikon aufgeführt, so dass die Frage, wer tatsächlich der Erste war, zunächst einmal offen bleiben muss.

Der 1210 PD ist etwas kleiner als die „großen“ druckenden TA-Rechner dieser Zeit, etwa der 1216 P, aber breiter als die „kleinen“ Modelle, z.B. der 121 P (CP9). Auch sonst fällt er aus der Reihe: Seine Typenbezeichnung deutet auf ein sehr frühes Modell hin, analog zum anzeigenden 1210, aber das täuscht. Auch der Hersteller des Rechners ist ungewöhnlich: Während die meisten anderen druckenden TA-Rechner bis etwa Mitte der 1980er Jahre von General gebaut wurden, stammt der 1210 PD aus dem Hause Omron, wie auch die anzeigenden TA-Rechner dieser Zeit.

Der 1210 PD hat 31 Tasten und wirkt deshalb sehr funktionsreich. Dem gegenüber steht allerdings nur ein Schiebeschalter für die Kommaposition, und bei genauerem Hinsehen stellt man fest, dass drei der sechs kleinen Tasten am oberen Rand der Tastatur einrastend sind und damit die Rolle von Schiebeschaltern einnehmen: [n] aktiviert den Postenzähler, [NP] („no print“) schaltet das Druckwerk ab und [A] aktiviert den akkumulierenden Speicher, also das automatische Aufsummieren der Endergebnisse. Weitere Funktionen sind ein Konstantenspeicher ([K]-Taste, angezeigt durch ein rotes K links vom Display!) und die [EX]-Taste für den Registertausch. Damit ist der Rechner in der Ausstattung zwischen den „großen“ und den „kleinen“ Rechnern angesiedelt.

Innenleben

Nach dem Öffnen von vier Schrauben auf der Unterseite lässt sich die Gehäuseoberschale leicht abnehmen. Die Tastatur liegt auf Stützen in der Unterschale auf und lässt sich nach vorne klappen, wenn man das angeschraubte Erdungskabel gelöst hat.

Das Druckwerk ist ein Epson Model 310, die CPU ein Omron (Hitachi) HD37151. Außerdem sind drei Treiber-ICs vom Typ Rohm BA612 vorhanden. Die Displayeinheit sitzt auf einer Hilfsplatine, die über ein Flachbandkabel mit der Hauptplatine verbunden ist. Unter diesem Kabel verbirgt sich ein großer Elko.

Es gibt (mindestens) zwei äußerlich identische Varianten des Rechners, die sich bei gleicher Platine im Inneren unterscheiden. Im älteren meiner beiden 1210 PD ist der Trafo schief eingebaut und durch Verbiegen der Befestigungslaschen zusätzlich etwas nach hinten geneigt. Dahinter befindet sich an einem senkrecht stehenden Blech eine Schmelzsicherung. Anscheinend war man auch bei Omron oder Triumph-Adler nicht zufrieden mit dieser provisorisch wirkenden Anordnung, denn mein etwas jüngeres Exemplar hat eine abweichende Gehäuseunterschale, bei der der Trafo (ein anderes Modell!) sauber eingebaut ist. Außerdem wurde die Anordnung des Sicherungshalters verändert; er ist nicht mehr an einem Blech befestigt, sondern auf einem angeformten Teil des Gehäusebodens. Der neuere Rechner hat zudem eine geringfügig abweichende Tastaturplatine, bei der insbesondere die Dioden anders angeordnet sind.

Dass der Rechner von Omron stammt, erkennt man übrigens nicht nur an der CPU, sondern auch an der Beschriftung der Platinen mit „T1210PD“ (Hauptplatine) bzw. „TAV-1210PD“ (beide Versionen der Tastaturplatine), was den Beschriftungen in den anzeigenden Rechnern entspricht. „TAV“ steht dabei möglicherweise für „Triumph-Adler Vertriebs-GmbH“.

Verwandtschaft

Einen gleichwertigen Nachfolger im Sinne eines zwischen den „kleinen“ und „großen“ Rechnern stehenden Modells hat der 1210 PD nicht erhalten. Stattdessen wurde der im Funktionsumfang fast gleiche, aber von General gebaute 121 PD (CP41) zum Ausgangspunkt der erfolgreichen und noch heute verkauften Reihe 121 PD. Tastatur und Funktionsumfang dieses Modells stimmen fast mit dem 1210 PD überein; die einzigen Unterschiede sind das Fehlen der [EX]-Taste beim 121 PD sowie dessen doppelt breite [0]-Taste.

Der Nachfolger des 121 PD und damit auch des 1210 PD ist der 121 PD (CP42(4)).

Galerie

Eigene Exemplare

  • Inv.Nr. 4007, „Adler“, Seriennummer 70002277, Baujahr 1977, Zustand: funktionsfähig, mit Handbuch
  • Inv.Nr. 4107, „Triumph“, Seriennummer 70024796, Baujahr 1977, Zustand: funktionsfähig, mit Handbuch